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Nicht nur im Talmud, sondern schon in der Thora (5 Bücher Moses) nehmen TRÄUME ein ungewöhnlich breites Spektrum ein. Denken wir dabei nur an den Traum von Yaakov, die Traumdeutungen des Yosef und den Traum des Pharao.
All diese Thoraabschnitte lesen wir vorwiegend im Dezember und im kabbalistischen Sinne ist der Monat KISLEV (Dezember / Januar) der Monat des Schlafes und der Träume. Traumdeutungen liefert teilweise auch der Talmud im Traktat Berachot.
Ebenso im Talmud Traktat Berachot 14 sagt Rabbi Yonah im Namen von Rabbi Ze’ira, dass jeder, der sieben Tage (Nächte) lang keinen Traum zu verzeichnen hat, ein böser Mensch ist.
Wie ist diese Aussage gemeint und warum bin ich ein schlechter Mensch, wenn ich sieben Tage lang einmal gar nichts träume ? Immerhin hat ja kein Mensch einen Einfluss darauf, ob er nun träumt oder nicht.
Eine Antwort bietet uns der berühmte Vilna Gaon, Rabbi Eliyahu ben Zalman Kremer (1720 – 1797):
Der Vilna Gaon vergleicht denjenigen, der sieben Tage lang ohne Traum bleibt mit jemandem, der sieben Tage lang durch diese Welt geht, ohne sich darüber bewusst zu sein, dass unsere Welt nichts weiter ist als eine zeitbefristete Existenz. Wir alle sind nur auf bestimmte Zeit hier und deswegen sollte unser Bestreben darauf gerichtet sein, einen guten Platz in der Kommenden Welt zu erreichen. Der Welt nach dem Tode, wobei es sich um eine Seelenwelt handelt. Viel mehr weiss selbstverständlich niemand, obwohl uns der Talmud diverse Spekulationen liefert.
Wer sechs Tage lang durch den Alltag rennt, ohne zu bemerken, dass wir alle vergänglich sind, der ist entschuldigt denn, so der Vilna Gaon weiter, muss derjenige arbeiten und seinen Lebensunterhalt verdienen. Am siebten Tage aber, dem Schabbat, sollte der Betreffende sein Bestreben darauf richten, wenigstens an diesem Tag spirituell zu wachsen. Bedeutet, darüber nachzudenken, worin seine Aufgaben hier auf Erden besteht. Wer all das nicht tut und einfach nur so gedankenlos vor sich hinlebt, der kann als schlechter Mensch bezeichnet werden.
Unsere Tage auf Erden sind nicht unendlich und irgendwann ist Schluss. Unsere Existenz ist wie ein zeitweiliger Traum, ohne jegliche Dauer.
Aus diesem Grund stellt der Vilna Gaon die beiden Vergleiche auf.
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