Dienstag, September 27, 2011

Die Nachmänner von Uman

B"H

Derzeit machen sich Tausende Breslover Chassidim nach Uman, zum Grabe ihres Rabbi Nachman, in der Ukraine auf. Genauso, wie es Rabbi Nachman von Breslov es seinen Anhängern vor seinem Tode auftrug. An Rosh HaShana in Uman zu sein und am Grabe Rabbi Nachmans zu tanzen, ist so mit das Größte für einen Breslover Chassid.


In der Vergangenheit habe ich so einiges über die unterschiedlichen Richtungen innerhalb der Chassidut Breslov berichtet und meine alten Beiträge bedürfen einer grundlegenden Erneuerung. Die Breslover sind immer wieder in den Negativschlagzeilen zu finden. Jedenfalls jene selbsternannten Breslover des Ba’al Teshuva Movements. Entweder haben sie nie von ihrer kriminellen Vergangenheit abgeschworen, sperren ihnen eigenen Rabbiner ein, weil sie meinen, er sei zu senil (so geschehen bei Rabbi Eliezer Berland) oder rennen dem Geld nur so hinterher (Rabbi Shalom Arush). Wer dagegen die einzig wahren Breslover sucht, der finde sie, unter anderem, in Mea Shearim; in der großen Breslover Synagoge des Rabbi Me'ir Schechter. Dort gibt es das Original und keinen zusammengewürfelten Haufen von Möchtegern – Neureligiösen. 

Nach Uman fahren sie jedoch alle. Fast alle, denn das Na Nach Nachman Movement (welches sich momentan ebenso in den Negativschlagzeilen befindet, da Gründer Daniel Ambash wegen Vergewaltigung und Körperverletzung in Haft sitzt) verfolgt eine anderweitige Ideologie. Demnach ist ihr ehemaliges Oberhaupt, Rabbi Israel Odesser eine Reinkarnation des Rabbi Nachman. Odesser ist schon lange verstorben, doch er soll als Meschiach zurückkommen. Damit habe sich Uman erledigt, denn schliesslich wurde das Grab des Rabbi Nachman überflüssig, da er in Rabbi Israel Odesser reinkarniert worden ist; und Israel Odesser liegt auf dem Har HaMenuchot in Jerusalem begraben. Demzufolge sollten die Breslover ans Grab des Rabbi Israel nach Jerusalem fahren und nicht nach Uman. 

Dennoch fahren einige Na Nach Nachmans nach Uman und ich fragte schriftlich bei Simcha Ambash an (einer der sechs Frauen des skandalträchtigen Daniel Ambash), warum dennoch einige Mitglieder an Rosh Hashana in der Ukraine zu finden seien. Sie antwortete mir, dass all das nur dazu diene, den Namen des Rabbi Israel Odesser public zu machen. Oder in anderen Worten: Die Nanas wollen Werbung für ihre eigene Ideologie betreiben.

Die Meinung des ehemaligen sephardischen Oberrabbiner Ovadiah Yosef zum Uman - Kult an Rosh Hashana:


 Rabbi Ovadiah Yosef meint, dass Rosh Hashana ein Familienfest sei und kein Mann (wie in Breslov) einfach nach Uman abhauen solle und die Frau mit den Kindern zum Fest allein dasitzt. Dieser Tage: 


Dieser Tage: Vom Ben Gurion Flughafen nach Uman

 


Alles zum Breslover Na Nach Nachman Movement

Chassidut Breslov, Teil 2


Lehren des Rabbi Nachman von Breslov

4 Kommentare:

  1. Ich habe diese Verrückten in der Nacht von Montag auf Sonntag 10 Stunden lang in Tel Aviv am Flughafen erlebt.
    Unglaublich, was geht wohl in deren Köpfen vor? Aggressives Betteln(sogar in der während Mincho in der Schul!!!) und ein Haufen von jungen israelischen Kids, die garantiert nicht religiös(Schomer Schabbos usw.) sind, dafür aber Bock auf ein bisschen Spaß in Uman haben. Judentum kann so einfach sein: Techno und Tanzen.

    Am liebsten hätte ich manchen Leuten diese weiße Kippah vom Kopf gerissen. Junge Männer, die scheinbar einen wilden Partytrip haben wollen, sich eine Kippah anziehen, bei Mc-Donalds dann aber an der Kasse mit russischen Schimpfwörtern und asozialem Verhalten auffallen. Es war schön, in Berlin zu landen.

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  2. B"H

    Ganz so negativ sehe ich die jungen Leute, die sich die Na Nach - Kipa ueberschwingen, nun auch nicht. Klar, sind laengst nicht alle religioes, die da nach Uman fliegen. An Rosh Hashana dort zu sein, ist mittlerweile zum Kult geworden. Dass dort teilweise rumgesoffen und gekifft wird, ist mir genau so klar. Dafuer sind die neurelig. Breslover eh bekannt. Fuer die Kifferei.

    Die staendige Rumschnorrerei geht mir auch auf den Geist. Egal, ob mir die Hand hingehalten wird oder der Bettelbrief per e - mail kommt.

    Ist es Dir in Berlin nicht zu langweilig ? Da verpasste ja die ganze Action, die in Israel abgeht.:-)))) IN Israel findest Du wenigstens saemtliche Variationen des Judentums. Und das oftmals sehr konzentriert auf einem Fleck. :-)))

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  3. Weißt du, in Israel sehe ich vor allem sehr viel Fanatismus auf allen Seiten. Apathische Jeruschalmis in Geulah und Frauen, die mich und meine Frau von oben bis unten mustern, weil wir denen ihr Scheitl wohl zu attraktiv ist und wir uns natürlich auch in der Öffentlichkeit umarmen. Dazu die säkulare Bevölkerung, die wegen solcher Menschen Verächtlich auf alles Religiöse blickt und dich das auch spüren lässt....

    Das schöne in Berlin ist, dass du hier beobachten kannst, wie sich etwas verändert. Wie eine ganze Generation scheinbar wieder fromm wird...und zwar mit Herz. Zuweilen scheint mir das hiesige Judentum fröhlicher. Enfach be'Simche.
    Außerdem bin ich ganz und ganz Hirschianer und denke, dass Jisroel seine "Pflichten in der Zerstreuung" noch nicht erfüllt hat. Sonst wäre Moschiach ja schon da :)

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  4. B"H

    Bezueglich der religioesen, in Deinem Fall wohl haredische Gesellschaft:

    Gerade in der haredischen Gesellschaft in Israel existieren unterschiedliche Standards. Da sind die extremen Ultras, die Gemaessigten und jene so mittendrin.

    Es kommt auch immer darauf an, wo Du Dich bewegst. Klar, geht es in Ge'ulah konservativer zu als in der Rabbi Akivah Shopping Street von Bnei Brak. Viele Bnei Braker Frauen sind voll auf Moderne getrimmt und sagen nichts gegen einen zu kurzen Rock oder eine moderne Peruecke. In Jerusalem waere das in vielen Gebieten einfach undenkbar.

    Kurz gesagt: Gesellschaftszwang.

    In Berlin seid Ihr da noch davon befreit, in Israel oder New York ist die Anerkennung in der eigenen relig. Gesellschaft extrem wichtig. Schon allein der Kinder oder des Schidduch wegen.

    Fuer mich, die da seit ca. 15 Jahren in diesem Land lebt, waere ein Leben in Berlin unvorstellbar, obwohl ich viele Male in der Stadt war und sie sehr mag. Gegenueber Israel aber sagt mir die jued. Gemeinde dort fast nichts.

    Mit dem Meschiach und der Diaspora gebe ich Dir zu 100% Recht !!! Darueber hinaus aber gibt es Kommentare, die in Frage stellen, ob nach der Ankunft des Meschiach tatsaechlich ALLE Juden in Israel leben muessen oder ob die Diaspora auch weiterhin Bestand hat.

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