B"H
Schon in einem vorherigen Artikel hatte ich die Problematik angesprochen, warum guten Menschen Böses / Ungerechtes wiederfährt. Das Judentum hat vielerlei Erklärungen bereit. Unter anderem auch, dass jede Problematik in meinem Leben, und seien es selbst Krankheiten, das Ziel verfolgen, mich zu einer Umkehr zu G - tt zu bewegen. Und wenn nicht gerade das, dann sollte ich zumindest beginnen, über den bisherigen Verlauf meines Lebens ernsthaft nachzudenken, ob ich es ggf. zum Positiven ändern sollte.
In meinem Kabbalah - Blog beschreibe ich zur Zeit die Welterschaffung.
Vor dem Erschaffungsprozeß war G - tt der Übermächtige ohne jeglichen Namen und jeglichem menschlichem Fassungsvermögen. Nach dem Erschaffungsprozeß hat sich daran nichts geändert, doch können wir seitdem mit G - tt eine Verbindung eingehen und Er mit uns.
Damit ein absolut perfektes Wesen wie Er eine imperfekte Welt erschaffen konnte, mußte Er Seine Vollkommenheit einschränken. Dieses Konzept des Zimzum ist metaphorisch zu betrachten und demnächst gibt es eine ausführliche Erklärung im Kabbalah - Blog zu lesen.
Nur durch Seine eingeschränkte Vorgehensweise konnte G - tt Menschen erschaffen, welche mit einem freien Willen zwischen Gut und Böse ausgestattet sind. Damit diese freie Wahl aber erst ermöglicht werden kann, muß es folglich auch Negatives in unserer Welt geben. Und damit die Menschen überhaupt erst zwischen Gut und Böse unterscheiden können, müssen sie beides erst kennen lernen. Demnach geschieht natürlich auch Negatives auf unserer Welt. Besonders dann, wenn sich Menschen für negative Taten entscheiden.
Wieso greift G - tt dann nicht ein ?
Die Antwort lautet, dass G - tt sich nicht immer in die Natur einmischt und etwas verändert. Viele Male läßt Er der Natur freien Lauf, obwohl Er sie ganz klar ändern könnte. Nach dem Zimzum (Seiner inneren Einschränkung) ist Er verborgen und kaum ersichtlich. Je verborgener Er ist, desto unabhängiger die Welt und desto mehr Negatives gibt es zu vermelden.
Da sich G - tt nicht immer in die Natur einmischt und ihr freien Lauf gibt, entstehen selbstverständlich auch Krankheiten. Krankheiten von denen wir Menschen oft meinen, sie seien unfair bzw. befallen Menschen, die es nicht verdient haben.
Hierbei jedoch sollten wir zwei Dinge bedenken:
Es liegt völlig außerhalb unserer Fassungskraft, warum solche Situationen entstehen. Alles ist allein G - ttes Wille, der schließlich alles zum Guten bewegt. Nicht, dass die Krankheit plötzlich verschwindet, sondern diese Aussage betrifft die Zeit des Meschiach. Im Endeffekt wird sich alles Positiv erweisen.
Der zweite Punkt ist, wirklich einmal darüber nachzudenken, warum uns dieses oder jenes passiert sein kann und wie ich in Zukunft mein Leben handhaben will.
Alles tolle Worte, aber eine direkte richtige Erklärung ist das nicht. Wie auch, denn ich bin nicht G - tt und verfüge auch nur über spekulative Deutungen, was dem einen hilft, dem anderen wieder nicht.
Vor fast fünf Jahren hatte ich einen ziemlich schweren Unfall. Aufgrund starker Schneefälle rutschte ich aus und fiel teilweise eine öffentliche Treppe herunter, wobei ich mir gleichzeitig meinen Arm fast abschnitt. Die scharfen Kanten der Stufen leisteten ganze Arbeit. Im Krankenhaus angekommen mußte ich mehr als eine Stunde auf den OP warten, da auch andere von Schneeunfällen befallen waren. Während der Wartezeit fragte ich mich, was ich jetzt tun solle; beten oder mich fragen, warum mir das passiert ist. In dem Moment jedoch war ich zu solchen weiterführenden Gedanken gar nicht fähig, sondern dachte nur an meinen Arm, der nicht mehr ganz an seiner Stelle war. Ein Rabbiner sagte mir später, dass ich Tehillim (Psalmen) hätte sagen sollen. Aber auch dazu war ich unfähig.
Bis heute frage ich mich, warum mir das passiert ist. Vielleicht um Kranke besser verstehen zu können. Eine perfekte Antwort habe ich auch für meinen Fall nicht.
Dienstag, Dezember 25, 2007
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