B"H
Die Purim Story findet ihre ursprüngliche Wurzel im Krieg zwischen Amalek und Israel. Amalek war der Enkel des Esav (Sohn Yaakovs) und er war es, der die in der Wüste wandernden Israeliten grundlos angriff und ausrotten wollte.
Dieser Schabbat vor Purim ist "Schabbat Zachor", an welchem wir neben der regulären Thora Parasha (Tetzaveh) ebenso die Parashat Zachor (Deuteronomy - Sefer Devarim , 25:17 - 19) lesen. Die Parashat Zachor handelt von dem Angriff Amaleks. G - tt trägt den Juden auf, sich stets bis in alle Ewigkeiten daran zu erinnern, was Amalek ihnen antun wollte. Nicht immer zeigt sich Amalek unter gerade diesem Namen, sondern er kann genauso in Gestalt eines Hitler oder anderen Judenhassers auftreten. Gleichsam aber nennen wir die "Yetzer HaRah - negative Seite in uns" nicht selten Amalek. Somit kann der Amalek in uns selbst unser Feind sein, indem wir uns von der Thora abwenden, anfangen sie selbst zu interprätieren und für unsere Zwecke ausnutzen oder sie gleich ganz ignorieren. Schon der Gaon aus Vilna kommentierte im 18. Jahrhundert, dass der entscheidende Kampf der Juden vor der Ankunft des Meschiach der Kampf innerhalb des Judentum selbst sein wird und nicht unbedingt der Krieg gegen Ishamel (die Araber). Siehe hierzu als Quelle den Kommentar des Gaon von Vilna zum "Sifra De'Zniuta (Teil des Zohar).
434 Jahre später (nach dem Kampf zwischen den Israeliten und Amalek) regierte König Shaul (Sha'ul HaMelech). Sha'ul ben Kish vom Stamm Benjamin war ein Vorfahre von Esther und Mordechai. "Nur" zehn Generationen trennten sie voneinander.
394 Jahre nachdem die Israeliten den Jordan überquerten, beauftragte der Prophet Samuel (Shmuel HaNavi) den Sha'ul die Amalekiter anzugreifen und sie ein für allemal auszulöschen. Shmuel HaNavi diente hier als Medium, denn G - tt gab den eigentlichen Befehl. König Sha'ul jedoch liess den König der Amalekiter, Aggag, am Leben und verstiess so gegen G - ttes Willen. Letztendlich brachte Shmuel den Aggag um (siehe Sefer Shmuel 15:17), doch Aggag hatte Zeit, einen Nachkommen zu zeugen. 520 Jahre später finden wir einen seiner Nachkommen in Haman.
Die Moral von der Geschichte:
Oft meinen wir, etwas nicht zu können oder halten ein G - ttesgebot für absurd. Die Frage ist, ob wir wie G - tt das Gesamtbild sehen ?
Wissen wir, was unser Handeln in 20, 50, 100, 500 oder 1000 Jahren für Auswirkungen haben wird ? Die Antwort lautet, dass wir es nicht wissen, doch allein G - tt kennt das Gesamtbild.
Die Gemara (rabbinische Diskussionen) stellt im Talmud Traktat Chullin 139b die Frage, wo wir in der Thora einen Hinweis auf Haman und dessen Schicksal finden. Ebenso fragt die gleiche Gemara, wo in der Thora wir einen Hinweis auf Moshes, Esthers und Mordechais Zukunft / Rolle finden. Hier aber vorerst eine Antwort zur Frage auf Haman !
Im Buch Genesis (Sefer Bereschit) 3:11 fragt G - tt den Adam (HaRishon) woher dieser weiß, dass er nackt ist. Ob er vom Baum des Wissens (Etz HaDa'at) gegessen habe ?
"Vom Baum - HaMin HaEtz" - Der Maharal von Prag kommentierte dazu, dass es der "Baum des Wissens" war, der den Tod in die Welt brachte. Vor dem Vergehen des Adam gab es keinerlei Tod und ursprünglich sollten Adam und Eva (Chava) ewig leben.
Genauso wie der Baum den Tod in die Welt brachte, so wollte Haman den Tod über die Juden bringen. Aus diesem Zusammenhang ersehen wir eine Verbindung zu Haman in der Thora. Mag sein, dass hierbei auch die Buchstaben (HaMin ähnelt Haman) eine Rolle spielen, aber so tief habe ich die Kommentare noch nicht ergründet.
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Quellen u.a.:
- PURIM: Season of Miracles
Von Rabbi Zechariah Fendel
- Talmud Traktat Chullin 39b mit Kommentaren
Link:
Alles dreht sich um Amalek
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