Dienstag, Februar 09, 2010

Der Monat ADAR und die Simcha

משנכנס אדר מרבין בשמחה

Es ist eine Mitzwah für die Juden im Monat ADAR voller Freude zu sein !



Talmud Ta'anit 29a


B"H

In einer guten Woche kommen wir in den jüdischen Monat ADAR !

Die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Ta'anit weist uns an, unsere Freude (Simcha) im Monat ADAR zu erhöhen. Es war im Monat Adar als unsere Vorväter sich enthusiastisch an den Spenden zur Wiedererrichtung / Reparatur des zerstörten Tempels beteiligten. Traditionell wurde diesbezüglich ein halber Schekel gegeben.

Ebenso traditionell geben wir im Monat Adar besondere Spenden an die Armen (Matanot le'Eviyonim); eine Mitzwah, die üblicherweise mit Purim verbunden wird. Nichtsdestotrotz findet die Gabe an die Bedürftigen ebenso Anlehnung an die freudige Spendengabe der Juden für den Tempel.

Weiterhin ist der Adar der Monat der EINIGKEIT (YICHUD) unter den Juden ! Als Königin Esther zum berühmten Fasten aufrief, beteiligten sich ALLE in Babylon lebenden Exiljuden, um ihre Vernichtung zu verhindern. Endlich herrschte Einigkeit unter den babylonischen Juden und der Talmud Traktat Schabbat lehrt uns, das es genau in diesem Moment war, in welchem die Juden letztendlich die Thora tatsächlich akzeptierten. Hatten sie am Berg Sinai die Thora mehr oder weniger aus Furcht angenommen, kam es in Babylon zur Zeit von Esther und Mordechai zur freudigen Annahme der Thora ohne wenn und aber. 
"Na'asseh veNischma - Wir werden tun und hören" !
Was auch immer geschieht, wir werden Deinen (G - ttes) Thoragesetzen folgen !

Die Gemara in Ta'anit 29a lehrt uns, unsere Freude im Monat Av (ca. Juli / August) zu reduzieren, denn der Monat Av steht für die schrecklichsten Ereignisse in der jüdischen Geschichte. So, u.a., für beide Tempelzerstörungen, derer wir am "Tisha be'Av - 9. Av" gedenken. Andererseits aber lehrt uns dieselbe Gemara, dass wir unsere Freude im Monat Adar erhöhen sollen. Wenn ein Jude den Monat Adar beginnt, fühlt er dies bis in seine Seele hinein und sein gesamter Körper wird von Freude durchdrungen.

Diese Lehre kann ich nur bestätigen ! Lasst uns ehrlich sein: Die Story von Esther und den Juden in Babylon gibt uns Hoffnung. Die Erkenntnis, dass es für Juden auch bessere und erfolgreichere Zeiten gibt. Zeiten, in denen G - tt komplett auf unserer Seite steht und Zeiten, in denen wir vereint sind und somit ein Bollwerk gegen äußere Einflüsse darstellen. Zeiten, in denen uns endlich bewusst wird, wie wichtig ein gelebtes Judentum ist.
________________________

Quelle:

"Days of Joy" by the Sefat Emet
Anthologized and Adapted by Rabbi Yosef Stern

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen