Sonntag, April 18, 2010

Wie nähere ich mich G - tt ?

B"H

"Wie nähere ich mich G - tt ?" ist eine der entscheidensten Fragen innerhalb unseres Lebens.
Wie soll ich das machen ? Im Grunde genommen kenne ich Ihn doch gar nicht. Zumindest kann ich G - tt nicht erfassen, sehen, riechen, anfassen oder sonst irgendwie zu ihm eine Verbindung aufbauen wie zu meinen Mitmenschen.

Da heißt es offiziell, man solle die Mitzwot erfüllen (Nichtjuden die Sieben Noachidischen Gesetze und Juden die Thoragesetze) und beten. Dann komme schon eine Beziehung zustande.

Und wie soll das gehen ?

Liebe ich G - tt oder fürchte ich Ihn ?

Wenn ich nicht das tue, was Er will, kriege ich offenbar eins aufs Dach.
Und was für eine Beziehung habe ich demnach aufgebaut ?

Unmengen von Literatur gibt Auskunft und in gewisser Weise Anleitungen. Letztendlich jedoch muss jeder seinen individuellen Zugnagn zu G - tt finden. Das ist so eine Art Lebensausgabe und nicht leicht zu bewältigen. Wer sagt mir, ob ich nun eine richtige Beziehung habe oder nicht ? Woher kann oder soll ich das denn alles wissen ?

Wo liegt die Wurzel unserer angst vor G - tt ?
In unserem menschlichen Intellekt, denn im tiefen Inneren wissen wir, was moralisch falsch und was richtig ist. Handeln wir gegen G - tt, drückt unser Intellekt den Alarmknopf und es liegt an uns, ob wir den Alarm wahrnehmen oder nicht.

In chassidischer Literatur lautet es, dass G - tt den Mensch aus Liebe heraus bestraft. Erstens will Er den Menschen auf den richtigen Pfad bewegen und andererseits zieht G - tt es offenbar vor, einige Menschen schon auf Erden zu bestrafen, um ihnen Schlimmeres nach dem Tode zu ersparen. Dieser Charaktereigenschaft G - ttes müssen wir uns bewusst werden. Er trampelt nicht mutwillig auf uns herum, um uns zu bestrafen, sondern wir bekommen manchmal einen kleinen Klapps wie ein Kind.

Der Chabad - Gründer Rabbi Shneur Zalman von Liadi (Tanya, Likkutei Amarim 43) sagte, dass es ohne angst vor G - tt keine Weisheit gibt. Wenn jemand angst vor G - tt aufgrund dessen Einzigartigkeit als Weltherrscher und allen Seins bekommt, ist dies das Tor zur Einhaltung der Thoramitzwot. Hierbei jedoch handelt es sich um einen niedrigeren Level der Angst. Ein höherer Level ist es, die G - ttlichkeit wahrzunehmen, welche diese Welt umgibt.

Na, toll, und das soll mir jetzt helfen ?

Der Baal Shem Tov schlug eine weitere Hilfe vor:
Jemand muss sich konstant der Nähe G - ttes im Klaren sein. Er umgibt mich zu jeder Sekunde. Ohne Unterbrechung. G - tt wird zum Focus unseres Lebens, denn er ist immer und ewig allgegenwärtig. Ob uns das nun passt oder nicht.

Unsere Seele empfindet unendliche Liebe zu G - tt und wir haben die besten Voraussetzungen zur Annäherung an G - tt, wenn da nicht immer wieder diese kleinen Ablenkungen wären. Wir reden uns ein, dass wir ja eigentlich all das gar nicht brauchen. Wir leben und was solls !
Was aber, wenn ich tatsächlich G - tt suche, doch vor lauter suchen immer wieder wegdrifte ? Da helfen mir all die heiligen Sprüche relativ wenig.

Auf alle Fälle ist es gut zu vermeiden, dass sich jemand hinsetzt und zur G - ttesnähe zwingt. Dann nämlich geht vieles daneben.
Es kann passieren, dass wir uns auf dem besten Wege befinden und es gar nicht merken. Rabbi Nachman von Breslov wiederholte ständig das Prinzip der "Hitbodedut". Man ziehe sich täglich für einige Minuten oder eine Stunde zurück und rede mit G - tt.

Was aber, wenn ich gar nicht weiß, was ich da sagen soll ?

Dann sage, dass Du nicht weißt was Du sagen sollst !
Bete darum beten zu können !

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