B"H
Da Rosh HaShana quasi vor der Tür steht und G - tt die gesamte Menschheit an den zwei Tagen des Festes richtet, sollte ich eigentlich etwas Positives schreiben. Zum Beispiel über die "Teshuva (Umkehr zu G - tt)" und die Reue jeglicher schlechter Taten; was auch immer. Denn trotz all der Feierei und des guten Essens handelt es sich bei Rosh HaShana durchaus um eine äußerst ernsthaften Feiertag, an welchem G - tt schließlich unser aller Schicksal für ein weiteres Jahr vorbestimmt.
Aber trotz allem Positiven will ich nicht die aktuellen Gesellschaftsprobleme außer Acht lassen und schon gar nicht verschweigen. Es gibt Dinge, die müssen ausgesprochen werden, obwohl die Gefahr besteht, Außenstehenden ein subjektives Bild zu vermitteln. Hierzu sei anzumerken, dass die im folgenden Text angesprochenen Probleme keinesfalls die Mehrheit einer ganzen Gesellschaft betreffen. Leider ist es halt meist so, dass einige Wenige mit ihrem Verhalten für Aufruhr sorgen und somit alle anderen auch in Verruf bringen.
Das israelische Online - Magazin Ynet veröffentlichte einen Artikel, in dem es wieder einmal mehr um das Thema "Haredim und die Pornographie im Internet" geht.
Diesesmal beschreibt eine relig. Studentin folgende Situation:
Sie habe nicht schlafen können und sei stattdessen in den PC - Raum der Bar Ilan University gegangen, um einen PC zu benutzen.
Fast alle Computer seien mit Haredim besetzt gewesen und die Studentin dachte erst, dass die halt auch sitzen, um zu lernen. Aber nichts da, denn bei genauerem Hinsehen sah die Frau, dass dort munter durch Porno - Sites gesurft wurde. Gerechtfertigterweise wandte sie sich an die Uni sowie an die Presse und es ist allerhöchste Zeit, dass genau dieses Thema publik wird. Und zwar nicht nur innerhalb der Welt der Yeshivot und Anstandspolizei.
Was sich in israel. Bibliotheken seit geraumer Zeit abspielt, ist ein Trauerzeugnis für die haredische Yeshivawelt. Verheiratete und noch nichtverheiratete Haredim gurken durch die Pornowelt.
Gay, hetero, alles ist dabei.
Die Scham ist nicht groß und man sitzt ebenso gerne umsonst vor den Computern der Nationalbibliothek in Jerusalem. Ist ein Haredi erfolgreich, teilt er dies sogar beflissen seinen Yeshiva - Mitschülern mit und am nächsten Tag rauscht ein ganzer Pulk an. Internet - Cafes sind zu teuer und in den öffentlichen Bibliotheken oder in den Unis kann man stundenlang sitzen und sich nackte Damen (oder auch Männer) anschauen.
Yeshivot und Rabbiner versuchen schon seit langem, den Drang nach Internet einzudämmen. Vergeblich, wie es scheint.
Nicht, dass viele Haredim so sehr nach Google und Thorasites lechtzen; nein, sie surfen ganz gezielt auf Pornosites, denn etwas Anderes wollen sie gar nicht. Litvische Haredim oder Chassidim, alle sind sie dabei. Von Gur über Mea Shearim bis Bnei Brak. Der Streimel (traditionelle chassidische Pelzmütze) wird beiseite gelegt und dann geht es munter durch die virtuelle Welt des Sexes. Ab und an verkündet Mea Shearim zwar Repressalien gegen jene unanständigen Surfer, aber wen interessiert das. Sitzt jemand erst einmal vor nackten Busen, ist alles andere vergessen.
Es kommt nicht selten vor, dass derlei Haredim auffliegen und aus den Bibliotheken geschmissen werden. Aber auch das stört wenig, denn es gibt genügend andere Orte, wo man sonst noch hin kann. Dabei ist nicht immer nur die geschlossene "verklemmte" Gesellschaft oder Yeshivawelt schuld; eher scheint es als wollen viele junge männliche Haredim genauso sein wie alle anderen Leute auch. Ist solch Verhalten also ein Aufschrei oder lediglich eine Perversion ? Oder machen das Männer halt so ?
Mir tun immer nur die Frauen jener Surfer leid. Die nämlich befinden sich in dem Glauben, dass ihr Gatte eben mal kurz zum Beten gegangen sei.
Viel ändern wird sich auch in Zukunft nicht, denn das "Unbekannte" scheint auf viele eine magische Wirkung zu haben.
Mittwoch, September 24, 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen