Sonntag, Juli 12, 2009

Die Zeit des Meschiach laut des RAMBAM

B"H

Ende Juli begehen wir den 9. Av (Tisha Be'Av), den Tag, an dem der jüdischen Tradition zufolge beide Tempel zerstört worden sind. Aus diesem Grund verfasse ich in diesem Monat einiges zum Thema "Tempel". Weitläufig gehört zu dem Thema auch die Ankunft des Meschiach, denn dieser wird den Dritten Tempel bauen.

Der Rambam (Maimonides, 1135 - 1204) beschreibt dazu in seiner "Mischna Thora - Hilchot Melachim veMilchamot" die Zeit des Meschiach. Hier ein paar Auszüge dazu:

1:4 Ein NICHTJUDE kann kein König über Israel werden genauso wenig wie eine Frau das Königsamt ausüben könnte.

Als die Israeliten in das gelobte Land einzogen, bekamen sie drei Mitzwot (siehe Talmud Traktat Sanhedrin 20b):

1) Einen König (Melech) zu ernennen, 2) Die Nachkommen Amaleks zu eliminieren, 3) Einen Tempel zu bauen.
Bezüglich des Königs wird die männliche Form "Melech" verwendet und nicht die weibliche Form "Malka". Daher muss der König ein Mann sein.

11:1 Wenn der Meschiach kommt, wird die Davidische Königsdynastie reintegriert und der Dritte Tempel wird gebaut werden.

11:3 Man soll bloß nicht den Gedanken hegen, dass der Meschiach allerlei Wunder vollbringen wird. Auch weiterhin wird auf der Erde alles beim Alten bleiben und es finden keine Veränderunge statt.

11:2 Derjenige, der stirbt, scheidet als Meschiach aus !
Bedeutet: Ein potentieller Meschiach verstirbt nicht und kommt dann wieder. Ein Toter wird nicht Meschiach und sobald ein "potentieller Kandidat" verstirbt, ist dies ein Zeichen, dass derjenige NICHT der Meschiach war ! So war es auch bei Bar Kochba, der von Rabbi Akiva für den Meschiach gehalten worden ist. Allerdings irrte Rabbi Akiva.





Eine Seite aus der "Mischna Thora". In der Mitte befindet sich der Text des Rambam und drumherum die unterschiedlichen Kommentare dazu.


12:1 Nach der Ankunft des Meschiach wird es keinerlei Veränderungen / Neuerungen bei allem von G - tt ursprünglich Erschaffenen geben. Selbst dann nicht, wenn es beim Propheten Jesaja (Yeshayahu) heißt, dass der Wolf mit dem Schaf leben wird. Die alleinige Bedeutungen dieser Metaphern sind lediglich, dass Israel und die anderen Völker in Frieden zusammenleben werden und keineswegs, dass es in der Tierwelt einschneidende Veränderungen gibt.


Alle Menschen werden an den EINEN EWIGEN G - tt glauben.

12:2 Obwohl die Propheten diverse Vorkommnisse vor dem Eintreffen des Meschiach (wie den Gog und Magog - Krieg oder das Kommen des Eliyahu - Eliah) vorhersagen, eines ist sicher, wir werden dies solange nicht mit absoluter Sicherheit sagen können, bis wir es selbst miterleben. Auch aufgrunddessen, weil zu dem Thema unendlich viele Kommentare und Auslegungen im Umlauf sind.

12:3 Erst nach dem Eintreffen des Meschiach werden die Juden wieder wissen, zu welchem Stamm sie gehören.

12:4 Der Meschiach kommt nicht, damit Israel über die ganze Welt herrscht, sondern damit auch andere Völker die Thora und den ihren darin angemessenen Teil anerkennen und ihnen so ein Platz in der Kommenden Welt zuteil wird.

Das Judentum vertritt das Konzept, dass ALLE Menschen einen Platz in der Kommenden Welt haben und nicht nur diejenigen, die glauben (wie bei den Christen). Wenn der Rambam davon spricht, dass die Völker die Thora einhalten sollen, dann ist damit lediglich gemeint, dass sie jene Gesetze einhalten sollten, welche für Nichtjuden bestimmt sind. Keinesfalls sind Nichtjuden verpflichtet, die gesamten Thoraesetzte einzuhalten, denn diese sind ausschließlich für Juden bestimmt.
Nichtjuden hingegen sollen den EINEN G - tt anerkennen und Gewahr werden, dass ER ALLEIN alles erschaffen hat. Ohne Stellvertreter, Sohn oder sonstige anderweitige Personen. Nur EIN G - TT ALLEIN !

12:5 Nach dem Einsetzen des messianischen Zeitalters wird es weder Hunger noch Neid noch Kriege geben und der Name G - ttes wird eins sein und auf ewig existieren.

Wobei nicht vergessen werden darf, dass der Meschiach ein Mensch ist und von gewöhnlichen menschlichen Eltern gezeugt und geboren werden wird. Auch wird der Meschiach wie jeder andere Mensch sterblich sein.

Weiterhin wissen wir nicht, wielange und ob die Erde nach dem messianischen Zeitalter weiterhin bestehen wird. Hierzu gibt es unterschiedliche Angaben im Talmud Sanhedrin.

26 Kommentare:

  1. Anonym3:37 PM

    Ist es auch ausgeschlossen, dass der Maschiach eine Frau sein könnte?
    Ich frage deshalb, weil die Rabbinen und andere "nur" Männern waren und daher könnte man ja annehmen, dass die darüber nie nachgedacht haben?

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  2. B"H

    Von einer Frau Meschiach habe ich noch nie etwas gehoert.:-)

    Frage mich nicht warum, aber Meschiach ist wohl ein Mann. Manche Sepharadim behaupten sogar, er waere sicher Sepharadi.:-)

    In den Propheten gibt es irgendwo einen Vers, der den Namen des Meschiach nennt: Menachem.
    Ob das jedoch alles so stimmt etc., wer weiss. Niemand von uns kann das genau bestimmen und wir muessen halt sehen, wer kommt.:-)

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  3. Anonym4:29 PM

    "Das Judentum vertritt das Konzept, dass ALLE Menschen einen Platz in der Kommenden Welt haben und nicht nur diejenigen, die glauben (wie bei den Christen)."

    Sagst du nicht, wenn du weiter schreibst, dass auch nur jene einen Platz in dieser Welt haben werden, die Seine Herrschaft auch anerkennen?
    Ich meine nicht, dass jeder Jude werden muss, um nicht zur ewigen Schande auferstehen zu müssen, aber wer nicht als "Noachid" lebt, und als Pflicht dafür zähle ich auch die Gottesfurcht, die glauben voraussetzt, der hat auch keinen Teil am Kommenden.

    Mich verwirrt daher dieser Satz ein wenig, auch wenn man ihn häufig hört.

    Was meinst du?

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  4. B"H

    Ich glaube es ist im Talmud Traktat Avodah Zarah (Goetzendienst), wo beschrieben wird, welche Fragen G - tt den Voelkern einmal stellen wird. Den Ischmaeliten, den Babylonier, den Romern etc. Demzufolge wird gerichtet.

    Natuerlich hat jeder einen Platz in der Kommenden Welt, nur kommt es oft darauf an, welchen. Naeher bei G - tt oder weiter entfernt. Jeder nach seinem Level.

    Nichtjuden besitzen die Verpflichtung, die Sieben Noachidischen Gesetze einzuhalten und nicht jeder muss Jude werden !

    http://hamantaschen.blogspot.com/2009/04/warum-immer-gleich-zum-judentum.html

    Viele verwechseln immer "als Noachide leben" mit dem immer noch an J. glauben. Wer richtiger Noachide ist, der glaubt an den EINEN G - tt und nicht an J.

    Weiterhin ist es dem Wort GLAUBEN so eine Sache im Judentum, denn wir sitzen nicht da und glauben. Das Judentum wird in der Praxis, sprich der Mitzwoterfuellung, gelebt. G - tt gab den Juden Mitzwot zu erfuellen und darin besteht unsere Aufgabe. Wir sitzen nicht da und glauben, sondern sollten wissen, dass dort EIN G - tt ist, der die Welt und alles sich darin befindende erschuf.

    Wer nicht als Noachide lebt, wird sich dafuer rechtfertigen muessen und seine Seele wird dementsprechend gerichtet werden. Kabbalistisch versetzt jeder, der Goetzendienst betreibt, seiner Seele ein gewisses Mass an Unreinheit.

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  5. Anonym8:10 PM

    Danke für deine Antwort.

    Eben das meine ich auch: Juden der Sinai-Bund und den Nicht-Juden die Gebote, die Anstand und nun einmal auch Gottesfurcht fordern.
    Du schreibst, ein Noachid glaubt an den einen Gott Israels. Das denke ich auch. Aber ich finde, dass ein Noachid sicher ein ähnliches Leben führt, wie einer, der den Götzen J. als Gott verehrt. In diesem Sinne verstehe ich dann nämlich nie, warum die jüdische Seite immer selbstverständlich Stellung nimmt, sie sei da nicht so "missionarisch" (beachte hierbei einfach nicht den verwendungsmäßigen Beigeschmack) und viel offener als das Christentum. Zumindest ist das mein Eindruck.
    Israel soll ein Licht für die Völker sein als Knecht des Herrn. Sein Volk soll Weisung und Recht der Welt bringen, ein Vorbild zu sein. Für mich ist das eine Art "Mission", eben die Welt zur Verherrlichung des Namens zu bringen, wie auch die Völker häufig zu nämlicher Verherrlichung aufgerufen werden.
    Den Glauben an den Einen betrachte ich für - jeden - Menschen als Grundlage. Hierin liegt die Basis, den Willen Gottes zu erkennen und diesen als Einzelner in seiner Position zu erfüllen.

    Ich las jetzt nicht den von dir angegebenen Link. Wenn du das Thema mit dem "Platz eines Menschen in der kommenden Welt" noch nicht behandelt hast, bitte ich dich darum, es bei Zeit zu tun.

    Ich denke, du betrachtest mit dem, was du gerade schreibst, das Christentum als zu tatenlos. Beim Lesen der neutestamentlichen Schriften bekam ich, wenn auch zugegebenermaßen der Glaube an J. als Hauptanliegen überrepräsentiert ist, den Eindruck, dass es sich um einen Glauben der Tat und ebenso einer Art "Mitzwoterfüllung" handelt. Ein Noachid dient Gott auf seine Weise, die Juden auf der ihren, jeder seiner Stellung entsprechend. Aber Noachiden sitzen auch nicht einfach nur da und glauben. Ebenso Christen: für die hat auch alles Geltung, was für Noachiden Geltung besitzt - ausgenommen, dass sie J. verehren.

    Könntest du vielleicht den entsprechenden Abschnitt aus dem Traktat Avodah Zarah behandeln? Das wäre nett. Ich wollte mir zwar auch schon lange den Talmud gekauft haben, aber naja. Und Bücherei ist momentan nur unter Umständen greifbar =) Weißt du, wie ich eine hebräische Ausgabe des Talmuds aufgabeln könnte? Ich glaube, ich fand nicht einmal eine in der Germanica-Judaica Abteilung in Köln.

    Gut Shabbes

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  6. B"H

    1. Den Juden der Sinai - Bund + die Gebote.

    2. Nichtjuden haben nur die Sieben Noachidischen Gesetze einzuhalten. Den Schabbat brauchen sie daher, z.B., nicht einhalten !

    3. Ein Noachid betet im Gegensatz zu glaeubigen Christen keinen Goetzen an !

    4. Juden betreiben keine Mission, sondern machen Nichtjuden lediglich darauf aufmerksam, worin ihre Aufgabe besteht. Keiner soll zum Judentum uebertreten, sondern die Sieben Noachidischen Gesetze einhalten.

    5. Die "Kommende Welt - Olam HaBah" habe ich schon unzaehlige Male angesprochen.

    So auch hier:

    http://hamantaschen.blogspot.com/2007/11/die-bedeutung-der-kommenden-welt-olam.html

    6. Christliche Inhalte interessieren mich nicht, denn dies ist ein JUEDISCHER Blog !!!
    Und allgemein bin ich es leid, abgedroschene christliche Phrasen zu widerlegen. Ich bin alles andere als fuer die Oekumene und wenn es Dir hier nicht passt, dann wende Dich an christliche Sites !

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  7. Anonym3:31 PM

    Die Punkte 1.-3. erwähnte ich, sofern ich mich erinnere, so wie du, nur dass du es kurz und prägnant bringst.

    Mit Punkt 4 bin ich - nicht - einverstanden. Den Grund versuchte ich bereits zu erklären. Noachiden dürften in etwa ein den Christen ähnliches Leben führen >>> ausgenommen, dass sie eben nicht einen Menschen J. anbeten!
    Wegen dieser Tatsache ist das Judentum nicht weniger - missionarisch - als das Christentum, wenn es darauf hinweist, dass der Mensch seine Bestimmung von und in dem einen Gott findet. Ich sagte, du könnest das Wort "missionarisch" streichen und dir ein anderes suchen. In diesem Sinne sehe ich KEINEN grundlegenden Unterschied im Sinne einer "missionarischen und nicht-missionarischen Religion".
    Auch wenn das Judentum nicht alle Welt auffordert, dass das Universum "judaisiert" werden muss, kann und kommt es nicht daran herum, die Menschheit insgesamt auf den Pfad der Gerechtigkeit und Gottesfurcht zu rufen, was nicht, wie auch ich sagte, bedeutet, dass nun alle verpflichtet sind dem Bund am Horeb hörig zu sein. Was das Judentum (oder eher der Herr selbst) allerdings mit den "Noachidischen Geboten" fordert, ist vergleichbar mit dem Konzept des Christentums, das für alle Menschen gilt - ausgenommen die spezifisch christlichen Lehren, die ich hier nicht verteidigen oder loben möchte.

    Das hat weder etwas mit pro-christlicher, noch mit pro-jüdischer Aussage zu tun, sondern ist wertneutral und vernünftig.
    Ich finde es eben seltsam, dass die jüdische Seite so oft betont, sie sei nicht so fanatisch, missionarisch, was auch immer.

    Ich hoffe, du verstehst, was ich sagen möchte.

    Ich stehe der Ökumene negativ kritisch gegenüber und lehne diese ab. Ich wollte nicht, dass du abgedroschene christliche Phrasen widerlegst, da ich hier gerade gar nicht als Christ schrieb - zumindest nach meinem Eindruck. Ich meinte lediglich, dass du in mancher Hinsicht zumindest, ein falsches Bild vom Christentum hast. Ganz unabhänging davon, dass dich korrekte christliche Lehren nicht interessieren, hat das Christentum an und für sich das Recht, dass es richtig verstanden wird, wenn es polemisiert wird.

    Das soll dir gegenüber keine Provokation sein. Ich möchte nur mitteilen, wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin. Für Diskussion ist dein Blog sicher unter anderem dar.
    In dieser Hinsicht schriebe ich mir auf "christlichen Sites" nur üble Laune. Das tat ich mal und lasse es für immer.

    Gruß.

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  8. B"H

    Deine konfusen Wahrnehmungen sind mir voellig egal und ich habe ehrlich gesagt keine Lust auf diese ewige christliche Geplaenkel. Entweder Du stellst das ab oder ich tue es !

    Dies ist ein juedischer Blog und wird es auch bleiben !

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  9. Anonym4:51 PM

    Ich verstehe nicht, was es daran nicht zu verstehen gibt.
    Das Judentum sagt niemanden, er müsse Jude werden um sonstwo hinzukommen. Im Gegensatz sagt das Christentum, man müsse Christ werden, denn nur durch "ihn" (Jesus) käme man zu G´tt.
    An den Einen zu glauben, kann man als eine Art der Mission ansehen, eben aber nur um den Einen anzubeten, aber man muss dazu eben nicht Jude werden. Das hat Mission ala Christentum nichts zu tun. Wer das nicht versteht, dem kann man schlecht helfen.

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  10. B"H

    Yael,

    ich glaube, dass es sich hier um die gleiche Person handelt, die mich auf meinem Kabbalah - blog mit christlichen Versen total zumuellte, bis ich ihre Kommentare strich.

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  11. Anonym12:01 PM

    Nein, um die Person handelt es sich nicht.

    Vielleicht reden wir einfach aneinander vorbei. Ich meinerseits verstehe nicht, was man an dem, was ich schreibe, nicht nachvollziehen kann.

    Das Judentum verlangt eben auch nicht weniger von Nicht-Juden als es das Christentum tut.
    Ja, das hat mit - christlicher - Mission nichts zu tun, aber es ist eben auch nicht "offener" oder "menschenfreundlicher" oder sonst was.

    Konfus und verwirrt ist daran gar nichts.

    Mich wundern allerdings ein wenig diese unfreundlichen Abwehrreaktionen, die man mir, warum auch immer, ebenso nachsagte.

    Ich schreibe hier überhaupt nichts christliches!

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  12. B"H

    Man sollte das Judentum schon kennen, um darueber Urteil abgeben zu koennen und nicht einfach so mutmassen und Vergleiche anstellen.

    Deinen Inhalten zufolge willst Du einfach nicht verstehen, dass es sich bei beiden Religionen um zwei voellig verschiedene Religionen handelt und diese unabhaengig voneinander agieren.

    Juden haben im Leben eine Aufgabe und Christen eine andere. Ist das so schwer zu begreifen ?

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  13. Anonym3:18 PM

    "Das Judentum verlangt eben auch nicht weniger von Nicht-Juden als es das Christentum tut."

    Natürlich verlangt das Christentum mehr als das Judentum. Das habe ich doch schon erklärt.
    Um G´tt nah zu sein, muss aus jüdischer Sicht niemand Jude werden, im Christentum wird aber verlangt genau deswegen Christ zu werden.
    Einfacher kann man diese Unterschiede nun wirklich nicht erkennen.

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  14. Anonym10:58 PM

    Und ein "noachidisches" Konzept für Nicht-Juden ist kein einfacheres, offeneres oder weniger anspruchsvolles Konzept als ein "christliches" für Nicht-Juden.

    Für die Juden verlangt Gott eben "Noachiden", und für die Christen Christen.

    Im Endeffekt ist die ewige, "typische" Gegenüberstellung jüdischerseits von missionarischer und nicht-missionarischer Religion einfach unnötig. Als Außenstehender denke ich dann meist, das Judentum wolle damit "freundlicher" als das "intolerante" Christentum.

    Ich weiß nicht, ob ich es nicht schaffe, mich richtig auszudrücken oder ob wir wirklich komplett aneinander vorbei reden.

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  15. B"H

    Du hast es immer noch nicht begriffen:

    G - tt verlangt von ALLEN NICHTJUDEN die Sieben Noachidischen Gesetze zu halten.

    Und Christen sind Nichtjuden !

    G - tt verlangt nicht von Nichtjuden Christen zu werden oder von Christen, Christen zu sein.

    Das Christentum steht fuer G - tt nicht zur Debatte !
    Warum auch ? Ist es doch eine eigenserfunde Religion eines Paulus. Ich kann heute oder morgen auch eine Religion erfinden und irgendwelche idiotischen Thesen von mir geben.
    Macht das meine Religion zu einem Willen G - ttes ?
    NEIN !

    ________________

    Fuer Kabbalisten und Philosophen: Man kann ueber meine letzte Frage streiten, doch das waere hier zu unangebracht.:-)))

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  16. Anonym10:47 AM

    "Für die Juden verlangt Gott eben "Noachiden", und für die Christen Christen."

    Die noachidischen Gebote einzuhalten, sind aber an keine Religionszugehörigkeit gebunden. Man muss weder Christ, Jude, Moslem oder sonst etwas sein.

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  17. Anonym11:46 PM

    In Ordnung, richtig.

    Dennoch empfinde ich es als unnötig und unangebracht, wenn ich häufig höre und lese, dass die Juden da "einfachere Karten", was auch immer, für Nicht-Juden haben als Christen. Diese seltsame Gegenüberstellung ist einfach unpassend. Und wie ich sagte, vermittelt es mir den Eindruck, als wollen manche Juden damit um Sympathisanten werben, indem sie sich "offener" zeigen und die andere Seite als "fanatisch-missionarisch" abstempeln, obwohl das orthodoxe Judentum selbst "fanatisch" ist und im Kern ein starkes Sendungsbewusstsein in sich trägt. Der Auftrag Israels ist auch eine "Mission" - NEIN, keine christliche, nichts christliches, kein Christentum, das ich hier irgendwie vertausche und in die falsche Position bringe.

    Ich denke, dass der Gott Israels auch von den Nicht-Juden ordentlich fordert, was auch gut so ist.

    Ist meine Aussage, die ich vermitteln wollte, nun einigermaßen angekommen? Oder wird das überhört, weil ich das Christentum nicht gleich nur polemisch abwertend behandele?
    ...

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  18. B"H

    Ich weiss, was Du meinst, muss Dir aber sagen, dass Dein Bezug ziemlich oberflaechlich ist.

    1. Haben es Juden keineswegs einfacher, denn G - tt erwartet von ihnen viel mehr als von Nichtjuden. Letztere haben es mit "nur" Sieben Noachidischen Gesetzten" optimal einfach.

    2. G - tt erschuf Juden und Nichtjuden und jeder von ihnen, wie ich schon sagte, erfuellt seine Aufgabe und Zweck in dieser Welt.

    3. Wieso ist das orthodoxe Judentum fanatisch ? Weil Du nur auf Mea Shearim schaust ?
    Das orthodoxe Judentum kann sehr offen sein, auch wenn es streng nach der Thora geht.

    4. Die Aufgabe Israels liegt bdarin, den anderen Voelkern ein Beispiel zu sein und vorzuleben !

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  19. Anonym12:21 AM

    "obwohl das orthodoxe Judentum selbst "fanatisch" "

    Hast du dafür Belege oder Beweise oder worauf beziehst du dich?
    Ich meine jetzt nicht Kach oder sonstige extreme Gruppierungen (die es ja nun überall gibt)?
    Was heißt fanatisch? Ich sehe mich durchaus als orthodox, aber ich bin deswegen nicht automatisch fanatisch an.

    Nun, Juden und Nichtjuden haben unterschiedliche Aufgaben, hier wird doch aber nicht gewertet, wer es leichter oder besser hat oder sonstiges. Juden sind wie alle auch, sympathischer oder weniger sympathisch. Sympathie erleben wir Juden nun wirklich nicht im Übermaß.

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  20. Anonym5:37 PM

    1. Ja, da kann ich zustimmen. Ich meine nicht, dass Juden es leichter haben als Nicht-Juden, sondern eben eine Ecke schwerer, weil sie im Priesterdienst Gottes für die Welt stehen sollen. Und dieser Priesterdienst ist anspruchsvoller als das, was an die Nicht-Juden an Forderungen gestellt ist. Hierbei wollte ich aber eben den Vergleich knüpfen, dass ein Nicht-Jude, der entsprechend Gottes Willen lebt, von Gott dennoch entsprechend zur Ordnung angehalten und zur Rechenschaft gezogen wird. Aus diesem Grund finde ich, wie ich es offensichtlich jetzt besser vermitteln konnte, dass die Gegenüberstellung von Judentum und Christentum in Bezug auf Nicht-Juden unsinnig ist und es mir jüdischerseits dann oft so scheint, als wollten sie, indem sie "offenere Karten" vorgeben, um Sympathisanten werben, die, wie Yael richtig sagt, nicht allzu reich an Zahl sind. Mein Eindruck. Aber ok.

    2. Ja, gut.

    3. Ich weiß nicht, warum das orthodoxe Judentum fanatisch sein sollte, darum setzte ich " ", weil die Mehrheit, die sich so in unserer westlichen Welt befindet, es als "fanatisch" und auch sicher teilweise als gefährlich denunzieren würde.
    Meinetwegen kann es auch ultra-orthodox sein. Ich denke oft, dass es, je konservativer (nicht das konservative Judentum) der Mensch, desto besser.

    4. Richtig. Wollen wir hoffen, dass Israel sich in seiner Gesamtheit darauf besinnt. Zu diesem Punkt meinte ich Mission in " ", weil dies nach christlichen Maßstäben auch zur Mission gehören würde.
    Aber ich meinte und meine hiermit nichts christliches.


    Zu Kach und Kahane würde ich durchaus sagen: irgendwie muss der Felsendom ja auch mal weg.

    Also, "Belege" und "Beweise" erhält man für religiösen Fanatismus reichlich in der säkularen, westlich ausgerichteten Welt.

    Inwiefern ist mein Bezug oberflächlich? Was steckt alles unter der Oberfläche? =)
    Wie gesagt, die Gegenüberstellung von "missionarischer" und "nicht-missionarischer" Religion kann ich in diesem Punkt bisher weder nachvollziehen noch teilen.

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  21. Anonym12:10 AM

    "indem sie "offenere Karten" vorgeben, um Sympathisanten werben, die, wie Yael richtig sagt, nicht allzu reich an Zahl sind. "

    Das ist aber nicht der Fall, weil wir Juden nicht irgendwo hingehen und jedem erzählen, dass alle die noachidischen Gesetze einhalten sollen und uns als "toll" hinstellen. Die wenigsten Nichtjuden haben überhaupt schon mal davon gehört. Ich habe bisher keinen einzigen kennengelernt.
    Juden werben nicht für sich. Das widerspricht dem Judentum.

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  22. Anonym2:19 PM

    Juden sollten aber doch für Gott und seine Gebote "werben", oder nicht?

    Darin sähe und sehe ich keinen Widerspruch zum Judentum. Falls du darin einen sehen solltest, bitte ich um Belege, die diese Position stützen.

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  23. Anonym5:27 PM

    Nein, nicht werben.
    Juden sollen ein Licht unter den Völkern darstellen. Das heißt: Die Botschaft der Ethik in der Welt zu verbreiten.

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  24. Anonym11:54 AM

    Werben in " "
    Warum denn ausschließlich "die Botschaft der Ethik" verbreiten? Was ist mit dem - Herrn der Welt -,
    der ja doch seinen Weg unter den Menschen insgesamt wissen will? Weisung für Nicht-Juden ohne Anerkennung und Verherrlichung dessen, der da unterweist?
    Die Juden stellen sollen doch nicht nur ein Licht darstellen, indem sie sittliche, ethische und moralische Vollkommenheit, sprich Tugend, zu vermitteln suchen, sondern auch, indem sie den Lobpreis des Einen jedem Menschen ans Herz legen.
    Denn was bringt es einem Nicht-Juden, wenn er zwar Anstand besitzt, aber sagt: was will mir Gott? Ich kenne keinen.
    Das ist ein Lästerer.
    Aber natürlich auch so: Was bringt es einem Nicht-Juden, wenn er - meint - Gott zu kennen, aber nicht tut, was er von ihm verlangt?

    Also: neben der Ethik gibt es noch mindestens eine andere Komponente.

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  25. B"H

    Ehrlich gesagt habe ich hier den Faden so ziemlich verloren ! Worum geht es eigentlich noch ?

    Juden sollen anhand der Thoramitzwot den anderen Voelkern ein Licht (Beispiel) sein. Dies wurde, wenn man auf diverse moralische Grundsaetze schaut, auch recht erfolgreich praktiziert.

    Durch die Juden wurde den Nichtjuden erst das Bild eines EINZIGEN PERFEKTEN EWIGEN G - tt vermittelt.

    Jeder Mensch wurde mit seinen individuellen Aufgaben in dieser Welt erschaffen. Des Weiteren haben die Juden ihre Aufgabe sowie die Nichtjuden.

    Ist das so schwer zu verstehen ?

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  26. Anonym12:09 AM

    "Warum denn ausschließlich "die Botschaft der Ethik" verbreiten? Was ist mit dem - Herrn der Welt"

    Die Ethik fußt ja auf G´tt und nicht auf Menschen, die das in die Welt gesetzt haben.

    Ich würde dir empfehlen, Bücher über das Judentum zu lesen, damit du einen besseren Einblick bekommst. Im Internet ist es nicht so einfach alles kurz und knapp zu erläutern.
    Ich empfehle dir zum Einstieg : Erich Fromm "Ihr werdet sein wie Gott". Es ist nicht teuer, sehr gut geschrieben und man bekommt einen guten Einblick in das G´ttesbild des Judentums. Man kann es sicher aber auch in Bibliotheken bekommen.
    Vielleicht kann es einige deiner Fragen beantworten.

    Gruß
    Yael

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