und deswegen laufen die Dinge etwas langsamer.
Ich arbeitete Nachtschicht in der Bäckerei und am Morgen fuhr ich heim nach Tel Aviv, wo ich den gesamten Nachmittag verschlief.
Aufgrund der Arbeit trank ich einiges an Wasser, bin jedoch jetzt, so ca. zwei Stunden vor dem Fastenende recht hungrig. Aber die Zeit geht auch noch vorüber !
Läden und Restaurants in Jerusalem schlossen schon am gestrigen Spätnachmittag. Nirgendwo auf der Welt ist der Tisha Be'Av dermassen intensiv zu spüren, wie an jenem Ort, an welchem die Tempel standen und zerstört wurden.
Zahlreiche Leute kauften auf dem Machane Yehudah Markt ein. Für die Mahlzeit vor dem Fastenbeginn und ebenso zum Fastenende. Bei einer Hitze von 30 Grad Celsius ist das Nichttrinken eine Katastrophe.
Heute früh lauschte ich einer Diskussionsrunde auf dem staatlichen Radiosender "Reshet Beit" und dort sagte ein Journalist, dass es besonders in Jerusalem dieser Tage zuviel "Sinat Chinam - grundlosen Hass" gäbe. Da sei ja eine gewaltige Spaltung zwischen Haredim (Ultra - Orthodoxen) und allen anderen Bewohnern zu verbuchen.
Und vor allem die Haredim sollten dies bemerken.
Wieso "nur" die Haredim ? Was ist mit allen anderen ?
Da wird Sinat Chinam diskutiert und im selben Atemzug reiht sich der Journalist selbst mit in das Vergehen ein.
"Sinat Chinam" war das Vergehen der damaligen Juden und G - tt es liess es zu, dass die Römer den Zweiten Tempel zerstörten.
Und was heute ? Immer noch grundloser Hass unterwegs ?
Ja, und ganz besonders wurde dies wieder einmal bei den letzten haredischen Demos deutlich. Haredim schmeissen Steine und einige Polizisten handelten mit einem übertriebenen Maße an Brutalität.
Hass auf beiden Seiten.
Aber deswegen, wie heute die Journalisten, eine extreme Spaltung der Jerusalemer Bewohner zu sehen und zu verallgemeinern, ist ebenso übertrieben. Was wollen uns die Medien da eigentlich einreden ? In Jerusalem geht alles seinen gewohnten Gang und nichts anderes.
Immerhin diskutieren die Tageszeitungen heute mehr über den Tisha Be'Av und ob nicht mehr Leute ihn einhalten sollten.
Ich sehe dies als positives Zeichen und nicht nur in Jerusalem sind heute viele Läden dicht, sondern auch in Tel Aviv.
Viel Spaß noch bei den letzten beiden Fastenstunden - Zom Kal.
In Irael ist der Tisha Be'Av um 20.10 Uhr vorbei und es darf wieder gegessen werden.
Donnerstag, Juli 30, 2009
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