Mittwoch, Oktober 21, 2009

Parashat Noach - פרשת נח




B"H


Die Thoralesung für diesen Schabbat


Als ich gestern die dieswöchige Thora Parasha vorbereitete, stiess ich auf eine interessanten Kommentar des Ramban (Nachmanides, Rabbi Moshe ben Nachman, 1194 - 1270), den ich an dieser Stelle mit Euch teilen möchte:


Wie sicher die meisten wissen, beteiligte sich Noach nicht an den Vergehen seiner Generation. Er sonderte sich ab und lebte sein Leben. Aufgrunddessen liess G - tt Noach und dessen Familie die Flut (hebr. Mabul) überleben.


G - tt beauftragte Noach, eine Arche (hebr. Teva) zu bauen und bevor die Flut eintraf, sollte Noach alle möglichen Tiere in die Arche aufnehmen. Zwei von jeder Sorte. Weiterhin sagte G - tt, dass diese Tiere selbst zu Noach kommen werden.
Gleich anschliessend gab G - tt den Auftrag, sieben reine (tahor) Tiere in die Arche zu nehmen (siehe Parashat Noach / Genesis 7:2 - 3). Hierbei sagte G - tt jedoch nichts davon, dass die Tiere von allein erscheinen, sondern Noach sollte diese selbst holen gehen. Diese sieben Tiere sollten später als Opfer dienen, welches Noach nach der Flut G - tt erbrachte. Und das ist auch der Grund, warum Noach die Tiere selbst holen musste: G - tt wollte ihnen ein freiwilliges Erscheinend zur späteren Schalchtbank ersparen.
(Aus dem Buch "Ramban (Nachmanides)" – Commentary on the Torah von Dr. Charles B. Chavel)
Hieraus lernen wir, dass Noach die Thora kannte !
Raschi, der Ramban sowie Da'at HaZkenim kommentieren, dass Noach die Bedeutung des Wortes "rein - tahor" (Tiere) genau verstand und daher wusste, dass diese Tiere einem bestimmten Zweck dienen.
Der Kli Yakar widersetzt sich diesem Statement: Das allein sei doch noch lange kein Beweis dafür, dass Noach die Thora kannte. Vielmehr wusste er zu dem Zeitpunkt gar nicht, dass G - tt der Menschheit nach der Flut erlaubt, Fleisch zu verzehren.
Vor der Flut waren alle Menschen Vegetarier gewesen.
Die sieben reinen Tieren jedenfalls stellten, so der Kli Yakar, Noachs Essen dar und die Tiere für die Opferungen stammen vom Rest der anwesenden Tier in der Arche.


Auf all die restlichen Tiere bezogen, stellt das Wort "rein" eine wesentliche andere Bedeutung dar. "Rein" meint, dass die Tiere nicht für sexuelle Perversionen missbraucht worden waren; wie damals zur Generation Noachs allgemein üblich.


Nicht nur, dass Noach die Thora kannte, sondern ebenso führte schon Avraham viele Mitzwot (Gesetze) aus. Hiermit beziehe ich mich an die berühmte Stelle in der Thora, in der die Boten (Engel) zu Avraham ans Zelt kommen und dieser Sarah beauftragt, etwas zu essen zu machen. Wie wir an der Reihenfolge der Speisen sehen, wurden die milchige Speisen vor dem Fleisch verzehrt. Somit kannte schon Avraham die Kaschrut (Koscher) regeln.


Verschiedene Quellen wollen uns immer wieder weissmachen, dass die Einhaltung der Thoramitzwot heute nicht mehr wichtig sei. Unsere Vorväter hätten ja auch keine Thora gehabt und wozu brauchen wir das dann ?
Wer diese Aussage als Jude anderen gegenüber macht, ist ein Apikores (G - tteslästerer) !


Zuerst einmal standen die Juden vor dem Berg Sinai und akzeptierten die gesamte Thora. Auch für die nachfolgenden jüdischen Generationen. Der Talmud Traktat Schabbat 88 / 89 diskutiert in einer Gemara (rabbinische Diskussion), dass die Juden die Thora erst so richtig im Babylonische Exil akzeptierten und dies am Berg Sinai nur aus Furcht vor G - tt taten.


Das Judentum ist eine Religion der Tat ! Wir haben die Aufgabe, die Thoramitzwot zu erfüllen und nicht nur "spirituell" herumzusitzen und darauf zu warten, dass etwas geschieht. Unser Zweck der Existenz besteht darin G - tt als den Erschaffer allen Seins anzuerkennen und Seine Mitzwot einzuhalten. Die Erfüllung der Mitzwot verursacht ebenso einen "Tikun der eigenen Seele" sowie eine Korrektur der ganzen Welt, anhand derer wir hoffentlich den Meschiach herbeiführen.


Vorab schon einmal SCHABBAT SCHALOM und einen gesunden und erfolgreichen Monat MAR CHESHVAN !

1 Kommentar:

  1. Anonym5:34 PM

    "Das Judentum ist eine Religion der Tat" usw.
    Dazu sage ich : Amen we amen.

    Haben wir doch am Sinai gesagt: Na asse we nischma...

    Rachel

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