Sonntag, Februar 28, 2010

"Panim be'Panim"

B"H

Das Wetter zu Purim ist momentan grauenhaft. Vielleicht nicht ganz, denn immerhin brauchen wir ja den Regen. Und gerade der Regen prasselt seit Freitag heftig herunter. So heftig, dass viele offizielle Purimveranstaltungen abgesagt werden mussten. Das allerdings bringt die Feiernden nicht aus der Stimmung und überall in Jerusalem sieht man verkleidete Leute und ab heute abend auch genügend Betrunkene.

Mal sehen, ob ich es in dem Wetter zur "Megillath Esther" bis nach Mea Shearim schaffe. Vielleicht komme ich mehr oder weniger trocken nur zur benachbarten Synagoge der Chassidut Ruzhin - Boyan. Sollte es ganz knallhart kommen, kann ich bei der Bäckerei immer noch um die Ecke zur Synagoge des bereits verstorbenen jemenitischen Kabbalisten, Rabbi Mordechai Scharabi z"l, rennen.

Die Megillah wird in Jerusalem erst heute abend bzw. morgen früh gelesen, denn wir feiern hier einen Tag später als fast alle anderen Juden auf der Welt das "Schuschan Purim". Morgen dann finden Parties statt und natürlich auch das berühmte traditionelle Purimmahl "Se'udat Purim". Gegen abend wird es dann in Mea Shearim ziemlich wild in den Synagogen.

Die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Chullin 139b lehrt uns, dass G - tt Sich in dem Namen "Esther" verbirgt. "Astir - Ich werde verbergen" - oder "nistar - versteckt", diese Worte stecken im Wort "Esther". Der Traktat Talmud Megillah 10b lehrt uns, dass Esthers eigentlicher Name "Hadassah" war. Hadassah bedeutet wörtlich "myrtle - Myhre"

Es gibt ein bekanntes kabbalistisches Teaching vom Arizal (Rabbi Yitzchak Luria). Dieses Konzept wird "Panim be'Panim - von Gesicht zu Gesicht" genannt.
G - ttes Name erscheint kein einziges Mal in der "Megillath Esther - dem Buch Esther" und wir sehen daran, dass alles in der Purim Story verborgen zuging. Sämtliche Leute agieren in der Geschichte, doch G - tt bleibt verborgen und tritt nicht offenkundig in Erscheinung. So als verberge Er Sein Gesicht vor seinem Volk, den Juden, denn sie hatten das Thorastudium vernachlässigt und sich freudvoll am unkoscheren Mahl des König Achaschwerosch gelabt. Am Ende bereuten die Juden ihre Taten und kehrten zu G - tt um. G - tt wiederum liess daraufhin ein Wunder geschehen und die Juden waren gerettet.

Es kommt vor, dass G - tt Sein Gesicht verbirgt / abwendet (symbolisch gesprochen). Wenn dies geschieht, sind die Juden den anderen Völkern ausgesetzt. Niemals jedoch verlässt G - tt Sein Volk ganz und letztendlich hilft Er ihnen zu überleben und als Sieger dazustehen.

"Purim Sameach - Freilichen Purim" an alle !

2 Kommentare:

  1. Anonym5:22 PM

    Das wird dir jetzt nicht gefallen, aber hast du nicht mal geschrieben, korrigiere mich bitte, wenn ich mich irre, daß, wenn der Messias erscheint, von der Thora nur das Buch Esther übrigbleiben wird? Also ausgerechnet das Buch, in dem Er vor seinem Volk sein Gesicht verbirgt. Und ich frage mich, was das wohl in der Konsequenz bedeuten mag.

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  2. B"H

    Anscheinend hast Du den Artikel nicht richtig gelesen oder kapiert, denn Deine wirre christliche Interpretation spricht Baende.

    Was das fuer Konsequenzen haben wird ?

    Das die G - tt immer mit den Juden gehen wird, egal was. Das am Ende das juedische Volk ueberleben wird.

    "Ki mi Zion Tezeh Thora" - Es wird die Zeit kommen, wenn andere Voelker zu den Juden kommen werden, damit diese ihnen die Thora lehren, denn sie selber (die Voelker) hatten sie in der Vergangenheit missinterpretiert. Und nun da der richtige Meschiach da ist (ich beziehe mich auf die Zukunft und nicht auf den falschen Meschiach J.) kommen die Voelker zu den Juden und bitten um die richtigen Interpretationen !

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