Freitag, Juli 25, 2008

Der "koschere" Krieg

B"H

Ironischerweise gibt es in Israel Institutionen, die einen bestimmten Tatbestand unter die Lupe nehmen und dazu gibt es wieder andere Institutionen, welche die vorherigen Institution kontrollieren. Klingt irgendwie schizophren, ist aber Gang und Gebe. Insbesondere im Kaschrut - Bereich.

Es kommt sicherlich auf die Lokalität an; Jerusalem, Tel Aviv, Eilat, Beer Sheva oder Haifa. Ist es für einen Restaurantinhaber effizient, sich ein Koscherzertifikat (Hechscher) zuzulegen ? In Israel sind mehrere unterschiedliche Hechscherim (Koscherzertifikate) erhältlich. Je nach dem, wieviel man zu investieren bereit ist und inwieweit einem das Thema überhaupt wichtig erscheint.

Das allgemein verbreiteteste Hechscher ist das des Rabbanut (Oberrabbinat) Jerusalem, was sich jedoch noch einmal in zwei Levels aufteilt. Das "Kascher Le"Mehadrin" ist allgemein verbreitet und der zweite und "bessere" Level "Kascher Le'Mehadrin Min HaMehadrin" bedeutet schon einen zusätzlichen Grad. Sozusagen koscher, aber doch noch koscherer.
Wo liegt der Unterschied ?
Ich kann dies nur anhand eines Beispieles einer haredischen Hechschers erklären. Der Zusatz scheint die Sauberkeitskontrolle zu sein. Haredim (außerhalb des Oberrabbinates) behaupten jedesmal, das "Kascher Le'Mehadrin" prüfe nur kurz, ob die Zutaten koscher seien und kein Nichtjude den Ofen anstelle. Dagegen können sich aber in der Küche die Kakerlaken tummeln oder vor dem Backvorgang wird das Mehl nicht nach Würmern durchgesiebt, wie halachisch vorgeschrieben. Es dürfte klar sein, dass das Rabbanut das Gegenteil behauptet und alles nur als pure Politik und Hetze gegen sich selbst betrachtet.

Wer also nicht besonders viel investieren will, der lasse sich ein Hechscher vom Rabbanut ausstellen. Wobei die Behauptung vielerseits stimmt, dass Nichtjuden den Herd anstellen (wie halachisch eigentlich verboten). Offiziell heißt es dazu vom Jerusalemer Oberrabbinat, dass man dem schon mehr Einhalt geboten hat, aber man kann halt nicht überall zugleich sein. Und wenn die Restaurants viele Araber beschäftigen, dann kann soetwas schon einmal vorkommen.

Wer übrigens Beschwerden vorzubringen plant, wie ich einmal, der kann sich an die Oberrabbinatsfiliale der Kaschrut in der HaChavazelet - Street in Jerusalem wenden.

Die strengsten und teuersten Hechscherim (Koscherzertifikate) stellen die antizionistische Dachorganisation Edah HaCharedit sowie die Belzer Chassidim aus. Hierbei lasse ich Chabad und einige einzelne Rabbiner wie Rabbi Landa aus Bnei Brak einmal weg. Selbstverständlich aber sind Chabad und Rabbi Landa absolut koscher und nehmen einen hohen Stellenwert ein.

Bei den Badatzim (Koscherzertifikate eines "Beit Din Zedek") der Edah HaCharedit sowie der Chassidut Belz gibt es koschermäßig keinerlei Beanstandungen, denn die Maschgichim (Koscherexperten) kommen in der Regel fast täglich vorbei (und nicht 1x pro Woche oder Monat wie das Oberrabbinat), um die Zutaten, die Religion der Angestellten sowie die Sauberkeit des Betriebes zu kontrollieren. Das einzige Problem bildet einmal wieder mehr die Politik, denn weder die Edah noch Belz können sich gegenseitig riechen und beide Seite essen kein Produkt, was von der Gegenseite mit einem Zertifikat ausgezeichnte worden ist. Dieses Verhalten geht auf einen zwanzig Jahre langen Krieg zwischen der Edah HaCharedit sowie den Belzer Chassidim zurück und ein Ende ist noch nicht in Sicht.

In Jerusalem kann kaum ein neues Restaurant ohne irgendein Zertifikat eröffnen, woanders hingegen schon. Nicht, dass in Jerusalem alle relig. sind, doch ist die Stadt fast mehrheitlich sephardisch und gerade die sephardischen Juden sind traditionsbewußter und wollen koscher essen. Egal, ob besonders religiös oder nicht. Koscher jedoch sollte es schon sein. Und aus einem weiteren langjährigen Disput zwischen den aschkenazischen und sephardischen Juden entstand das Trotzreaktionszertifikat "Beit Yosef" (der Sepharadim). Das "Beit Yosef" wurde jedoch nicht nach seinem Oberaufseher "Rabbi Ovadiah Yosef" benannt, sondern nach dem mittelalterlichen Rabbiner und Autor des "Schulchan Aruch - Code of Jewish Law", Rabbi Yosef Karo.

Und nun kommen wir zur ganz hohen Kaschrut - Politik.
Das sephardische "Beit Yosef" wird weder von den chassidischen Batei Zedek (Belz + Edah HaCharedit) noch vom Oberrabbinat anerkannt. Grund: Aschkenazische Juden haben ein Anerkennungsproblem mit den sephardischen Juden und umgekehrt ist es genauso. Vielleicht weniger die Anerkennung als die Wut auf die aschkenazische Arroganz zu behaupten, die sephardischen Juden seien primitiv.

Um alles noch zu verkomplizieren: Die Chassidim von Chabad essen ihr Fleisch nur, wenn es mit einem Chabad - Koscherzertifikat versehen worden ist. Hierzu hörte ich jedoch verschiedene Ansichten, denn manche Chabadnikim essen auch das Fleisch der Edah HaCharedit, jedoch keinesfalls das vom Rabbanut (Oberrabbinat).

Alles klar ?

Kurz gesagt, jeder kritisiert jeden, was sowohl als auch an der gegenseitigen Konkurrenz aber auch an der jeweiligen relig. Politik bzw. den jeweiligen internen Interessen liegt.

Aber um alles nochmals komplizierter zu machen:
Jerusalem soll demnächst einen Oberrabiner erhalten. Warum ? Niemand weiß das so genau. Der erste Kandidat hierfür ist der Sohn des ehemaligen sephardischen Oberrabbiners Ovadiah Yosef.
Real bedeutet dies Folgendes: Da er sephardischer Jude ist, werden ihn die aschkenazischen Juden eh nicht als Jerusalemer Oberrabbiner anerkennen. Die Chassidim schon gar nicht.
"Na, und ?" - denkt sich Rabbi Ovadiah Yosef. Denn Rabbi Ovadiah zieht den größten finanziellen Nutzen. Sollte er seinen Sohn auf den Posten hiefen, dann wird sein Hechscher "Beit Yosef" vom Rabbanut anerkannt werden (weil sein Sohn dann der Boß ist). Wow, was für ein Gewinn, denn folglich werden mehr Restaurants das "Beit Yosef" ordern und so kommt Geld in Ovadiahs Kasse. Andererseits handelt es sich dann um eine Entscheidung, welche aschkenasische Betriebe zur Edah oder Belz treiben könnte.

Sind jetzt alle Leser so richtig schön verwirrt ?
Gut, denn die Jerusalemer sind es auch …

17 Kommentare:

  1. Anonym12:25 PM

    "Die Chassidim von Chabad essen ihr Fleisch nur, wenn es mit einem Chabad - Koscherzertifikat versehen worden ist. Hierzu hörte ich jedoch verschiedene Ansichten, denn manche Chabadnikim essen auch das Fleisch der Edah HaCharedit, jedoch keinesfalls das vom Rabbanut (Oberrabbinat)."

    Hihi, und ich kenne einige Leute, die dafka kein Chabad-Fleisch essen, denn da könnte ja der Mohel eine meshichistische Broche vor der Shchita drüber gesprochen haben ... ;O

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  2. B"H

    Aus aller Objektivitaet heraus:

    Fast alle Relig., egal aus welcher Richtung, vergessen viel zu oft, dass Chabad in vielen israel. Hechscherim mit drinhaengt bzw. daran beteiligt ist. So ist ein Chabad - Rabbiner ein hochrangiger Maschgiach bei Rabbi Landa in Bnei Brak.

    Von daher steht also nicht unbedingt nur auf jedem Produkt "Chabad", selbst wenn Chabad irgendwie mit beteiligt ist. Ausser bei den Badatzen natuerlich.

    Klar, essen die Litvischen bis heute kaum oder gar nicht von Chabad. Das stimmt.:-)

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  3. Anonym5:46 PM

    An Anonym: Deinen Kommentar finde ich sehr treffend.

    Hier bei den Kosher-Kriegen sieht man am Deutlichsten, dass es nicht möglich ist, einen "frömmsten" zu finden.

    Denn unter den "frömmsten" gibt es immer einen, der die anderen "frömmsten" nicht anerkennt, und sich selbst für noch "frömmer" hält.

    Von Chabad reden wir gar nicht, die werden von den übrigen Chassidim und von den Litvischen sowieso als völlig "unfromm" betrachtet, aber auch zwischen Bels und Litwisch und Satmar und was weiss ich gibt es inkompatibilitäten.

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  4. B"H

    Was waere die Gesellschaft ohne die Laestereien, Kleinkriege und jenen, die sich als ueberfromm betrachten ?

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  5. Anonym6:07 PM

    Wenn sie sich als überfromm betrachten würden, wäre das schon der erste Schritt zur besserung.

    Leider betrachten sie sich nur als "fromm" und alle anderen als "unfromm".

    Überhaupt ist es interessant:

    Je weiter man in Richtung "Frömmigkeit" geht, desto näher kommt man wieder zur "Kriminalität"
    (siehe Steine werfen, Häuser anzünden, Frauen mit Säure bewerfen)...

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  6. B"H

    Na, ich sehe das nicht ganz so negativ. Ein paar Irre machen nicht die ganze Gesellschaft / Gruppe aus.

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  7. Anonym6:41 PM

    "ein paar Irre machen nicht die GEsellschaft aus".

    Schau: In diesen Gruppen herrscht in gewissen Sachen eine sehr strikte Disziplin.

    Wenn die Rebbes nicht wollten, dass ihre Jugend Steine schmeissen geht, dann hätten sie Mittel und Wege, um dagegen vorzugehen, daran habe ich üüüüüberhaupt keinen Zweifel.

    Wenn es trotzdem passiert, heisst das, dass die Rebbes gutheissen oder zumindest tolerieren.

    PS: Ich habe mit eigenen Ohren gehört, wie eine respektable Grossmutter (mittlerweile sicher Urgrossmutter) zu einem Bild mit Steineschmeissenden "Blackhats" gesagt hat "Das ist richtig so". (Satmarerin aus London).

    Wenn sogar die Grossmütter das richtig finden, na was willst du dann von den Jungen?

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  8. Anonym9:51 PM

    @shoshi

    ich kenne auch einige leute, die kein chabad-fleisch essen, und das hat NUR etwas mit den meschichistischen tendenzen bei chabad zu tun. es wird nicht davon gesprochen, dass der standart nicht hoch genug sei (stichwort "die frömmsten" etc.). sondern einzig wegen diesem problem.
    was ja auch berechtigt ist, finde ich.

    und warum überhaupt pauschalisierst du so? DIE rebbes finden erst mal gar nichts gut oder schlecht - es gibt sicher einige rabbiner und vielleicht auch einige "grossmütter", die eine positive meinung zum thema steinewerfen, aber du solltest deswegen doch nicht verallgemeinern.

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  9. @SHOSHI

    Huups, ich glaube, deine Antwort ist jetzt beim falschen Text gelandet und bezieht sich auf meinen letzten Kommentar zu "kosher-Krieg"...

    Ich versuchen einmal etwas allgemeiner zu formulieren, was ich meine:

    Die "aufgeklärte Gesellschaft" lebt nach gewissen Werten.

    Diese Werte haben gewisse Vor- aber auch Nachteile.

    Jetzt begeben wir uns auf die Suche nach einer Gesellschaft, wo man die Nachteile der "aufgeklärten Gesellschaft" nicht oder in geringerem Masse hat. Wir stossen auf die "jüdisch-religiöse Gesellschaft".

    Wir schauen uns diese Gesellschaft an, messen sie an den Nachteilen der "aufgeklärten Gesellschaft" und kommen zu dem Schluss: diese Gesellschaft ist echt toll.

    Was wir dabei aber vergessen, ist dass die "aufgeklärte Gesellschaft" auch gewisse Vorteile hat, die die "jüdisch-religiöse" Gesellschaft nicht hat.

    Und je "religöser", desto mehr entfernt sie sich von den Vorteilen der "freien" Welt, was ich anhand der oben genannten Beispiele aufzeigen wollte.

    Ich bin der Meinung, dass man gewisse Werte, die man verinnerlicht hat, nicht so einfach aufgeben soll.

    Zum Beispiel finde ich religiös sein gut und schön, aber der Homophobie (Vorurteile gegen Homosexuelle) werde ich mich deswegen nicht hingeben.

    Auch finde ich es nicht richtig, wenn man ledige Mütter rausschmeisst (weil sie als Lehrerin kein gutes Beispiel für die heranwachsende Jugend wären).

    Und je weiter du in der "religiösen Gesellschaft" nach "rechts" gehst, desto brachialer werden die Grundsätze der "aufgeklärten Gesellschaft" mit Füssen getreten...

    Und so kommen wir zu dem Schluss, dass wir uns auf der Suche nach einer "idealen Gesellschaft" immer wieder im Kreis drehen werden...

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  10. B"H

    Es ist ganz klar, dass jemand, der relig. wird, seine Werte um einiges veraendert. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man alles andere abstreift. Okay, einige versuchen genau das zu tun, kommen aber dennoch immer wieder auf viele ihrer vorherigen Werte zurueck. Dann beginnen sie sogar, sich dafuer selbst zu hassen. Aber das ist ein Problem, dass jeder mit sich ausmachen sollte.

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  11. Anonym12:01 PM

    Hi Miriam,

    das ist hier wirklich eine interessante Diskussion.

    Ich glaube, das Problem liegt im Timing:

    Wenn man jemandem sagt: Pass auf, da ist eine Gruppe, die vertritt folgende Werte:

    Religiosität, Arbeit an sich selbst, Verbindung mit G-tt, shabbat, kaschrut, tägliches Gebet, Grosszügigkeit, Solidarität, Homophobie, kein Sport, Jungen müssen mit 13 Jahren 12 Stunden am Tag in die Schule, kaum Sport, wenn deine tochter einen Goy heiratet schmeisst du sie hinaus, abweichler werden hinausgeschmissen, etc.

    dann würde er vielleicht eine andere Entscheidung fällen, als wenn die Aufzählung vor Homophobie aufhört...

    Und da finde ich es schon wichtig, "Aufklärungsarbeit" zu leisten...

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  12. B"H

    @Shoshi

    Ich stimme Dir bei, nur in einem Punkt gewiss nicht:

    Abweichler werden NICHT hinausgeworfen !!!

    Und da waeren wir wieder beim Thema, was da besagt, dass es hierbei auf Neuankoemmlinge in der Gruppe ankommt oder auf jene, die in sie hineingeboren worden sind.

    Ich habe noch von keinem Fall gehoert, doch stelle ich mir vor, dass Neuankoemmlinge hinausgeworfen werden koennen.

    In eine chassidische Gruppe Hineingeborene sicher nicht.
    Was geschieht, wenn jemand abweicht ?
    Das waere jetzt ein eigener Artikel und ich ziehe das in Betracht.:-)))

    Allgemein werden fuer solche Leute andere Aufgaben innerhalb der Gruppe gesucht bzw. sie werden auf dafuer extra vorgesehen Yeshivot gesandt. "Schabbabnikim" heissen sie im israel. Slang:

    http://hamantaschen.blogspot.com/2007/01/der-shababnik.html

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  13. Anonym1:48 AM

    ok. hinausgeschmissen oder zum heucheln aufgefordert oder anderweitig in die Knie gezwungen

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  14. B"H

    Es geht nicht um in die Knie zwingen, sondern darum, die Leute doch noch irgendwie bei der Stange zu halten, damit sie nicht ganz abdriften.

    Man denkt halt, dass sie rebellieren - okay, aber vielleicht heiraten sie hinterher und werden wieder "brave" Mitglieder.

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  15. Anonym10:11 AM

    "Es geht nicht um in die Knie zwingen, sondern darum, die Leute doch noch irgendwie bei der Stange zu halten, damit sie nicht ganz abdriften"

    Ich kenne mich nicht so genau aus,aber ich habe den Eindruck, dass in diesem Zusammenhang oft andere Prioritäten gesetzt werden, als ich setzen würde:

    Wenn jemand "aus Frumm" ist und sich dazu bekennt, ist er, mehr oder weniger, gestorben, bis er "sich wieder bekehrt".

    Für mich wären die Prioritäten:

    1) Schauen, dass das Kind seinen Lebensunterhalt anständig verdienen kann und nicht in die Unterwelt abrutscht.

    2) Falls es in religiöser Hinsicht bei der STange bleibt, würde mich das freuen.

    3) Was die anderen sagen ist mir wurscht.

    In diesen Gruppen sind die Prioritäten
    1) Religiös bei der STange bleiben
    2) Was die anderen sagen (Shidduchim!!!!)

    ((oder umgekehrt, je nach Familie)

    3) Falls er/sie bei 1) und 2) ausbüchst, kann er/sie auch gleich in der Gosse landen, ist uns wurscht.

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  16. B"H

    Ich sehe es als aeusserst positiv (auch aus eigener Erfahrung heraus), dass solchen Leuten ueberhaupt noch eine Chance gegeben wird.

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  17. Anonym3:21 PM

    Das stimmt, es wird ihnen eine Chance gegeben. ABer der Preis, den sie bezahlen müssen, ist oft sehr hoch.

    Nimm zum Beispiel diesen Fall: ein (chassidisches) Mädchen (aus bester Familie) wird schwanger, möchte das verdecken indem sie schnell heiratet, das Kind kommt nach 7 Monaten auf die Welt, die SAche fliegt auf, weil das Kind kein 7-Monats-Kind ist.

    Sie bekommt tatsächlich eine neue Chance:

    Das Kind wird ihr weggenommen, sie darf es nicht mehr sehen. Sie wird von Israel nach Amerika verfrachtet. Sie findet trotz allem noch einen Mann.

    Meine Meinung: ein Kind aufgeben = ein sehr hoher Preis... und besonders moralisch finde ich diese Lösung nicht.

    Und die andere SAche ist die: soll man Leute wirklich zum Heucheln auffordern?

    Ich finde, wenn einem an Religion wirklich etwas liegt, dann sollte viel daran setzen, um Heuchelei zu vermeiden. Und dazu gehört eine gewisse Kulanz, damit die Leute auch zu ihren Schwächen stehen können.

    Vielleicht kann man daraus auch den Umkehrschluss ziehen:

    Sobald es ZU streng zugeht, kann man davon ausgehen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt.

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