Dienstag, Juli 08, 2008

Ein hoher Preis

B"H

Die israel. Tageszeitung "Yediot Acharonot" berichtet in ihrer heutigen Ausgabe von einer nicht alltäglichen Begebenheit. Eine ehemalige Frau der extremen chassidischen Gruppe SATMAR wurde jetzt zu einer Offizierin der New Yorker Polizei ernannt.

Die Frau, Mitte Zwanzig, hatte Satmar vor einiger Zeit verlassen, da sie zu dem privaten Entschluß gekommen war, dass das chassidische Leben bzw. das abgeschottete Leben bei Satmar nichts mehr für sie sei. Sie verließ die Gruppe, absolvierte erfolgreich einen Polizeikurs und befindet sich nun im Polizeidienst.

Welch hohen Preis aber mußte die junge Frau dafür bezahlen ?
Wenige Jahre zuvor war sie mit einem Satmarer Chassid verheiratet gewesen und der Ehe entstammen zwei Kinder. Sie ließ sich scheiden und wie zu erwarten, wurden die Kinder dem Mann zugesprochen. Die Frau könne Satmar verlassen, aber ihre Kinder sollen nicht in ein säkuleres Leben fallen und gehören stattdessen zu Satmar.

Kein Zweifel, dass diese Frau einen hohen Preis für ihr neues Leben zahlte und ich frage mich ernsthaft, ob es ihr erlaubt ist, die Kinder ab und an besuchen zu dürfen. Ich bezweifele dies, denn das neue Leben der Mutter könnte die Kinder theoretisch auf negative Gedanken kommen lassen. Jedenfalls wird man dies bei Satmar so sehen.

Der Zeitungsartikel besagt, dass die Frau bei Satmar in Monsey (New York) lebte. Da ich Monsey fast nur als Gemeinde der Vishnitzer Chassidim kenne, kann ich demnach nicht interpretieren, zu welchem der zwei Satmarer Rebben sie gehörte. Nicht, dass eine etwaige Identifizierung an der Tatsache etwas ändern würde, dass die junge Frau mit ihrer Entscheidung gezwungen war, auf alles Vorherige in ihrem Leben verzichten zu müssen.

Ich kann mir in etwa vorstellen, welche inneren Krisen in der Frau vorgehen und wünsche ihr viel Glück und vor allem Zufriedenheit in ihrem neuen Leben.

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