Donnerstag, Juli 10, 2008

Wie überredet man einen Juden, an das Judentum zu glauben ?

B"H

Kürzlich sah ich mich mit einem Problem konfrontiert, wobei ich nicht wußte, wie ich richtig reagieren sollte. Irgendwie wußte ich es schon, aber dann ich unfähig alles in die Praxis umzusetzen.

Irgendwo in Tel Aviv traf ich eine Israelin, die mich fragte, ob ich ihr kurz helfen könne, das Internet zu benutzen. Sie selber hat keine Ahnung vom Net.

"Sicher, sagte ich, was soll ich denn machen ?"

"Oh, nur schnell eine e – mail senden".

"Hast Du denn wenigstens eine e – mail Adresse ?"

"Nein, braucht man sowas denn ?"

"Ja, laß uns einmal schnell etwas für Dich eröffnen".

Gesagt, getan.
Und dann gab sie mir die Adresse des Empfängers, der da Dalai Lama hieß. Sie wollte, dass ich einen Brief an Mr. Lama in die e – mail tippe. Offensichtlich war die Israelin mit dem so typischen Nachnamen Cohen eine Anhängerin des Dalai Lama geworden. Nun, ich habe keine Ahnung von Dalai Lamas und deren Ideologie und es interessiert mich auch nicht. Handelt es sich dabei im eigentlichen Sinne um Götzendienst (Avodah Zarah) ? Für einen Juden bestimmt.

Ich wußte nicht recht, wie ich reagieren sollte und tippte den Brief an Mr. Lama, in dem ihn die Frau ihren "spirituellen Meister" nannte. Nach all den Schwierigkeiten in ihrem Leben und der Suche durch alle möglichen Religionen habe sie endlich die Wahrheit gefunden, die da Mr. Lama heiße. Weiterhin bat sie ihn um einen Segen.
Während ich die e – mail tippte fragte ich mich unentwegt, was ich der Frau sagen könne. Mir fiel nur die Story ein, in welcher der Dalai Lama vor einigen Jahren nach Jerusalem kam und, u.a., auch den Chabad – Rabbiner Adin Steinsaltz besuchte. Mr. Lama fragte den Rabbi wie denn die Juden Jahrtausende lang ohne Tempel und trotz Pogrome überleben konnten. "Ganz einfach, antwortete Rabbi Steinsaltz, wir Juden haben die Thora". Der Dalai Lama war und blieb sprachlos.
Nachdem ich der Frau die Story erzählt hatte, gab sie zu, Chabad und den Dalai Lama zu kennen. Letzteren habe sie vor ein paar Jahren in Israel persönlich getroffen.

Danach habe ich keinelei Versuche der "Mission" mehr unternommen, denn ich spürte, dass die Frau nicht interessiert war. Die ganze Zeit hatte ich nachgedacht über das "Wie" und was ich denn jetzt sagen solle. Schließlich kam ich zu der Überzeugung, dass die Frau selber ihre Erfahrungen machen müsse. Hoffentlich gelangt sie schnellstens zu der Erkenntnis, dass der Dalai Lama für Juden kein spiritueller Meister.

Wie hättet Ihr reagiert ?
Ab und zu sehe ich die Frau noch, doch habe ich nicht vor, mich in ihr Privatleben einzumischen.

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