B"H
Irgendwie bekam ich jedesmal die Panik, wenn ich hörte, was andere Leute so alles tun. Sie hatten Zeit, die gesamte Thoralesung für den anstehenden Schabbat zu lernen. Anderen Referenten wiederum gelingt es, die jüdische Geschichte sowie Philosophie in Kürze auswendig zu lernen….und was tue ich ? Bei mir dauert alles ewig lange, weil ich in einem Buch lese und Tausend weitere neue Quellen finde. Zwischendurch rede ich mit Leuten, die sich ggf. mit dem Thema besser auskennen und mir Tips geben. Insbesondere Chassidim vielerlei Gruppen.
Zuerst fragte ich mich immer, wie die Leute das nur alles zeitlich schaffen. Wie und wann lernen sie all die Kommentare und Unterkommentare ? Bin ich zu langsam oder zu doof ?
Bis mir jemand eines abends vor dem Haus eines Rabbis sagte, dass ich mich nicht auf die Lernpotentiale der anderen konzentrieren soll, sondern lieber auf mich selber schaue. Ich lernte nur zwei Seiten statt der fünfzig Seiten Thoraparasha, so what ? Immerhin habe ich etwas gemacht und sollte das anerkennen.
Seither schaue ich nicht mehr unbedingt auf andere, doch fragte ich mich weiterhin still und leise, wie man sich die jüdische Geschichte + den Rambam in wenigen Wochen einpauken kann. Letzte Woche dann hatte ich die Erleuchtung und weiß jetzt, wie man es macht. Sprich, wie man schummelt und trotzdem gut dabei wegkommt.
Man lese einfach Wikipedia und stehe dann selbstbewußt und Eindruck schindend vor seinen Zuhörern. Dies aber ist mir dann doch etwas zu billig und ich bereite lieber richtig vor. Selbst wenn es länger dauert. Ich schinde nichts und schaue halt in vielen Fällen lieber nicht mehr auf die anderen. Jeder hat sein eigenes Potential und dies sollte er nutzen.
Hierzu gibt es die bekannte chassidische Story des Rabbi Zusha (1718 - 1800), dem Bruder des berühmten chassidischen Rabbi Elimelech von Lejansk.
Kurz vor seinem Ableben erzählte Rabbi Zusha seinen Chassidim Folgendes:
Nach meinem Tode wird mich G - tt nicht fragen, warum ich nicht so war wie Avraham, Yitzchak, Moshe oder König David.
Einzig und allein wird Er wird mich fragen:
"Zusha, warum warst Du nicht Zusha ?".
Sprich, es ist wichtig, sein individuelles Potential zu nutzen und nicht nur auf andere zu schauen oder andere zu imitieren.
Dienstag, Juli 01, 2008
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen