B"H
Ziel des Meschiach ist es, die Welt spirituell wiederzubeleben und die Menschheit zu perfektionieren. Die Kriege, die Meschiach führen wird, dienen nicht der Zerstörung, sondern vielmehr der Errichtung G - ttes Königreiches auf Erden. Der Meschiach besteht aus Liebe zu den Menschen und wird das universal Gute über die Menschheit bringen. Den anderen Völkern ein Vorbild zu sein (siehe Jesaja - Yeshayahu 42:6) bedeutet keinesfalls auf die Völker herablassend herunterzuschauen. Was der Vers besagt ist, dass Juden die Nichtjuden genauso lieben sollen und sie gleichsam zu einem positiven moralischeren Verhalten veranlassen. Juden haben die Aufgabe, den Nichtjuden deren spirituelle Aufgabe in dieser Welt zu verdeutlichen.
Juden finden die wahre Bedeutung ihres Judentums in ihrer Einstellung zum Land Israel. Thora und Mitzwot finden ihre Perfektion in ISRAEL und nicht in der Diaspora.
Rabbi Avraham Yitzchak Kook (gesprochen: KUK) schrieb diese Worte während des Ersten Weltkrieges. Zu der Zeit war das Land Israel für die Mehrheit der in der Diaspora lebenden Juden unerreichbar. Wie sollte da Israel von Juden bevölkert werden ?
Rabbi Kook sah den Ersten Weltkrieg als Einleitung der Erlösungsphase des jüdischen Volkes. "Gibt es einen großen Krieg auf dieser Welt, dann erwacht die Power des Meschiach".
Rabbi Kook lehnte jeglichen Kriegshorror sowie Gewalt ab, doch sobald er Kriege durch die Thoraperspektive betrachtete, kam er zu der Überzeugung, dass Kriege gleichfalls etwas Positives besitzen. Nämlich das Licht des Meschiach.
Die Gemara (rabbinische Diskussionen) im Talmud Traktat Sanhedrin lehrt, der Meschiach erscheine nach einer Reihe katastrophaler Zeiten für die Juden (allerdings nennt die Gemara noch weiter anderweitige Inhalte !). Rabbi Yochanan sagt in der Gemara, dass sobald sich schreckliche Zeiten anbahnen, der Meschiach erwartet werden darf.
Zeitgeschehnisse sind nicht nur einzigartige Ereignisse innerhalb der Geschichte, sondern vielmehr haben sie einen Bezug zur Vergangenheit und Zukunft. G - tt universaler Plan sieht all die Ereignisse vor, die aufeinander aufbauen und zu einem ultimativen Ziel führen werden. Das ist der Gen, mit welchem G - tt unser Universum erschuf. Geschehnisse folgen in Zeitabschnitten und so wird das Eintreffen des Meschiach erfolgen. Alles ist ein Zeitprozess, der irgendwann einmal seinen Lauf begonnen hat.
Jetzt kann man fragen: "Wo war Meschiach als die brutalen Kreuzritter die Juden niedermetzelten ?"
Rabbi Kook richtet sein Augenmerk nicht nur auf Mord und Zerstörung, sondern ebenso auf die letztendliche Rettung G - ttes auserwählten Volkes.
Rabbi Kooks Weltanschauung basiert darauf, dass sämtliche Ereignisse gleichsam einen Entwicklungsprozess innerhalb des jüdischen Volkes darstellt. Das jüdische Volk ist das Zentrum des Universums, das Herz der Welt (siehe SEFER KUZARI 2:36). Die Welt wurde wegen Israel (den Juden) erschaffen (siehe SHIR HASHIRIM RABBAH 2:6). Daher kann selbst in der Dunkelheit des Ersten und Zweiten Weltkrieges als die Juden ums Überleben kämpften, ein Licht gefunden werden. Betrachtet man die Welt durch eine tiefe Thoraweisheit, wird einem bewusst, dass Zerstörung ebenso als Fundament für eine Wiedergeburt (Wiederaufleben) gesehen werden kann.
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