Sternenfrucht
B"H
Gestern abend war ich bei Rabbi Mordechai Machlis zum Schabbatessen und das war, wie könnte es anders sein, überlaufen. Das Wohnzimmer war übervoll mit allen möglichen Leuten. Meistens fromme Seminarmädels und Yeshiva Studenten.
Henny Machlis, des Rabbis Gattin, hat gerade ihre Familie aus New York zu Besuch und ihre Mutter, Mrs. Lustig, hielt eine kurze Ansprache. Sie erzählte eine Story zum Tu be'Shevat, die zur Story des abends wurde.
Ein Apfelbaum stand neben einem Sternenfruchtbaum und da die Sternenfrüchte des anderen Baumes so außergewöhnlich aussahen, wurde der Apfelbaum neidisch. Er begann sogar, sich bei G - tt zu beschweren und bat G - tt, ihn ebenso Sternenfrüchte wachsen zu lassen und keine Äpfel mehr.
An den Wochenenden kamen Ausflügler und fanden angenehmen Schatten unter dem Apfelbaum. Auch pflückten sie die Äpfel, aßen sie oder machten daheim Marmelade oder Apfelkuchen. Dies alles jedoch hielt den Apfelbaum nicht davon ab, sich bei G - tt zu beschweren. Er wollte Sternenfrüchte und keine Äpfel mehr.
Eines Tages fiel ein Apfel vom Baum. Beim Aufprall öffnete sich die Frucht und der Apfelbaum sah zum ersten Male seine eigene Frucht von innen. Und was sah er da ? Einen Stern !
Mrs. Lustig schnitt einen Apfel entzwei und zeigte uns das Sternenmuster um die Kerne herum.
Dem Apfelbaum wuchsen die ganze Zeit über Sterne, doch er wusste es nicht. Es musste erst der Augenblick kommen, an dem seine verborgenen Sterne sichtbar wurden.
Genauso mit uns Menschen. Auch wir tragen verborgene Sterne in uns und wir müssen uns nur öffnen, um diese zum Vorschein zu bringen und uns ihrer bewusst zu werden (anstatt uns bei G - tt zu beschweren) !
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