Freitag, Juni 27, 2008

Rabbiner dringend gesucht …

B"H

G - tt ? Wer ist G - tt ?

Okay, Er ist da und regiert die Welt. Andererseits ist Er aber auch weit weg und das ist gut so. Soll Er nur weit weg bleiben, denn wir haben hier auf der Welt andere Prioritäten, die da Macht, Geld und Ansehen heißen.
G - tt, wenn wir Dich brauchen, dann melden wir uns. See you later und bis denne".

Nein, ich rede hier nicht von total säkuleren Juden, die so denken, sondern von Rabbinern. Rabbiner, die eigentlich diesen Beruf ergreifen sollten, um G - tt etwas zu vertreten, die Religion auszuüben und andere dazu inspirieren, mitziehen oder wie man es auch immer ausdrücken will. Anscheinend ist dies heute eine absolute Idealvorstellung und Illusion.

Die jüdische Lehre besagt, dass mit jeder neuen Generation immer mehr an Weisheit verloren geht. Jedenfalls zum zum Eintreffen des Meschiach.
Gab es zu talmudischer Zeit noch einen Rabbi Akiva oder Rabbi Gamliel, irgendwann viel später den Rambam, Rabbi Gerschom, die spanischen Kabbalisten, den Maharal von Prag, die Chassidim, den Gaon von Vilna, Rabbi Samson Raphael Hirsch bis hin zu Rabbi Moshe Feinstein; was aber ist heute geblieben ?

Natürlich haben wir auch heute große Rabbiner, aber geben wir es doch zu: Irgendwie ist alles nicht mehr so wie früher. Heutzutage leben viele Rabbiner, insbesondere chassidische Rebben, von dem Ruf ihrer Vorfahren. Sie selber müssen keine relig. geistigen Größen mehr sein. Es reicht, wenn man in die Familien der Rebben und einstigen Schüler hineingeboren ist. Aber dies ist ein anderes Thema, zu dem ich mich zu einem späteren Zeitpunkt auslasse.

Nicht nur die chassidische Welt hat teilweise Probleme, nein, insbesondere die litvisch - haredische Welt leidet. Der Vilna Gaon und Rabbi Moshe Feinstein sind lange verstorben und mit Wehmut denkt man an sie zurück und wünscht sie sich sehnsüchtig herbei. Heutzutage wird die israelische litvische Welt von einem beherrscht, und das nennt sich Politik. Rabbi Eliyashiv, der geistige Führer der "Litvaks" ist das beste Beispiel dafür. Vor ein paar Jahre sorgte er zum Beispiel dafür, dass "Rabbi" Jonah Metzger neuer israelisch - aschkenazischer Oberrabbiner wurde. Metzger war nur allzu sehr umstritten, denn handelte es sich bei ihm um keinen geeigneten Kandidaten. Halachisch nicht gut drauf und auch sonst hapert es mit dem relig. Wissen. Stattdessen beherrscht Metzger es perfekt, sich durch Kompromisse und Schmeicheleien in hohe Positionen zu katapultieren. Dies kann Rabbi Eliyashiv nur recht sein, hat er doch so Zugriff auf den Oberrabbiner.

Mit Metzgers Vorgänger, Rabbi Israel Lau, verhielt es sich kaum anders. Bei Lau hat man immer das Gefühl, dass alle ihn bemitleiden, weil er im KZ Buchenwald inhaftiert war und er so ergreifend die Story von seiner Rettung durch seinen älteren Bruder erzählt. Halachisch war und ist Rabbi Lau keine Größe, was jedoch egal ist, wenn man die richtigen Verbindungen hat. Politisch und nicht zu G - tt.

Die heutige Ausgabe der Zeitung "MAARIV" beschuldigt "Rabbi" Jonah Metzger auch nun noch der sexuellen Belästigung. Im Jahre 2006 habe es mehrere Beschwerden über ihn gegeben. Frauen, kleine Jungen, bei Metzger sei schon alles egal. Die sephardische Rabbinerriege war absolut gegen eine Ernennung Metzgers zum aschkenasischen Oberrabbiner, waren doch seine sexuellen Ausfälle reichlich bekannt. Letztendlich aber stimmte der ehemalige sephardische Oberrabbiner Ovadiah Yosef der Ernennung zu, da er es sich nicht mit dem litvischen Oberhaupt Eliyashiv verderben wollte.

Und was bleibt uns als "normaler Jude" übrig ? An wen können wir uns eigentlich noch wenden, ohne irgendwelche Machenschaften in Betracht ziehen zu müssen ? Chassidische Rabbiner erkennen die Oberrabbinität eines staatlich ernannten Oberrabbiners wie Lau oder Metzger eh nicht an. Gut so, denn seit Jahren werden Leute auf diesen Posten gehievt, die politisch korrekt sind, aber halachisch keine Ahnung haben.

Wo sind all die großen Rabbiner hin ?
Es scheint als müßten wir sie heute privat irgendwo mit der Lupe suchen. Aber selbst wenn man glaubt, einen glaubwürdigen Rabbi gefunden zu haben, kann dennoch alles im Desaster enden. Plötzlich stellt man fest, dass da doch diverse Machenschaften stattfinden und Mr. Rabbi selbst mit im Sumpf steckt. "Landesrabbiner" Netanel Wurmser aus Stuttgart ist hierfür das berühmte deutsche Beispiel.

Aber wen kümmert das heute noch groß ? Sind wir überrascht ?

Nein, denn hat nicht schon der Vilna Gaon vorausgesehen, dass in der Zeit vor der Ankunft des Meschiach die Mehrheit der Rabbiner korrupt sein wird (Erev Rav). Leider müssen wir erst auf den Meschiach warten, um wieder eine glaubwürdige Rabbinermehrheit zu bekommen.

Aber nicht alles ist gleich verloren. Es gibt noch Rabbiner, die es verdient haben, so genannt zu werden. Und hierunter fallen alle Sparten: ob nationalrelig., chassidisch oder litvisch.

Darunter sind aber auch jene der antizionistischen Dachorganisation "Edah HaCharedit". Vielerlei zu extrem, aber halachisch absolut glaubwürdig.

Einen Rabbiner, den ich besonders schätze ist der Rebbe der chassidischen Gruppe Dushinsky, Rabbi Yosef Zvi Dushinsky, zu dessen Tisch ich heute abend gehen werde.

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