Mittwoch, Juni 16, 2010

Identitätsfindungen

B"H

Es gibt Momente im Leben, da fallen sämtliche Antworten zum eigenen Dasein vollends auf einen hernieder. Erst sucht man ewig herum, um passende Antworten bezüglich sich selbst zu finden; 

eigentlich ist einem ja klar, was, wo und warum, aber irgendwie wird gezögert oder / und gezweifelt. Dann auf einmal wird alles im Bruchteil einer Sekunde glasklar. So erging es mir einmal als ich vor vierzehn Jahren das "Discovery Program" bei der Jerusalemer Yeshiva "Aish HaTorah" mitmachte. In dem 1,5 Tage langen Seminar beweist AISH dem Teilnehmer, dass es einen G - tt gibt, dieser die Welt erschuf, sie beherrscht und alles, was die jüdische Identität beinhaltet. Man geht aus dem Seminar ohne JEDEN Zweifel, dass es einen G - tt gibt. Punkt !

Gestern abend kam es wieder, das Gefühl des "Boom". Wie beschrieben, geisterte ich zwischen einem Peter - Maffay - Konzert und dem Jerusalemer Lichtfestival hin und her und irgendwo da drinnen fand ich meinen Weg zur Klagemauer (Kotel). Seit dem letzten Yom Kippur im Oktober vergangenen Jahres war ich nicht mehr dort gewesen.

Die Altstadt war vollgepackt mit Leuten, welche die Lichterattraktionen aufsuchten und mit Eventplan herumliefen, um auch ja die richtige Route zu finden. Plan hin oder her, an der Kotel herrschen andere Gesetze und ein jeder hält erst einmal inne. Hunderte Juden beteten gerade Maariv (das Abendgebet) und auf der Frauenseite lief eine Gruppe der haredischen (ultra - orthodoxen) Mädchenschule Beit Yaakov auf und nieder. Entweder schnatterten die Mädels oder sie beteten innig.

Alles war perfekt: Die Atmosphäre, das warme Wetter, die Brise, der Sonnenuntergang. Man wollte gar nicht mehr weg. Und hier war es dann auch, wo ich erneut die Antwort fand, wo ich eigentlich hingehöre. Nicht zu deutschen Peter Maffay Konzertlern, sondern in die Mitte der jüdischen Tradition bzw. Religion. Die Erkenntnis fand ihren Höhepunkt selbst dann als vom Tempelberg die Lautsprecher kreischend "Allah Akbar" verkündeten.

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