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Zum (fast) ersten Mal seit dem Bestehen chassidischer Gruppen wird ein Rebbe demokratisch gewählt.
Bis zum Jahre 2000 wurde die berühmte chassidische Gruppe Bobov von Rebbe Shlomo Halberstam geleitet. Bobov ist ansässig im New Yorker Stadtteil Boro Park und hat im Holocaust viele seiner Mitglieder verloren. Nach dem Zweiten Weltkrieg führte Rebbe Shlomo Halberstam die Gruppe von Osteuropa nach New York, wo Bobov wieder aufblühte.
Nach dem Tode Rabbi Shlomo Halberstams übernahm sein Sohn Rabbi Naftali Halberstam kurzzeitig das Amt des Rebben. Nachdem auch er im Jahre 2005 verstarb, blieb die Führung Bobovs ungewiss, denn zwei Verwandte streiten um die Nachfolge und brachten die Gruppe fast bis zur Spaltung.
Nun sollen die Mitglieder auf demokratischem Wege entscheiden, wer von den beiden Kandidaten der neue Bobover Rebbe wird. Zur Wahl stellen sich Rabbi Ben Zion Halberstam (ein Sohn Shlomo Halberstams) sowie Rabbi Mordechai David Unger (der Schwiegersohn von Naftali Halberstam).
Eine Wahl ist eine positive Entscheidung, verhindert sie hoffentlich die komplette Spaltung der Gruppe. Die Presse betrachtet die Wahl bei Bobov als einzigartig, dennoch, das allererste Mal ist es nicht, dass ein Rebbe von den Gruppenmitgleider gewählt wird.
Entschied man sich doch bei Toldot Aharon schon im Jahre 1947 nicht für den Sohn des vorherigen Rebben Aharon Roth, sondern für den Schwiegersohn Rabbi Avraham Yitzchak Kahn. Der Sohn, Rabbi Avraham Chaim Roth, ging damals leer aus und gründete seine eigene chassidische Gruppe unter dem Namen Shomrei Emunim.
Nach dem Tode des Rebben Avraham Yitzchak Kahn kam es bei Toldot Aharon im Jahre 1996 zur erneuten Spaltung, da zwei Söhne um die Nachfolge stritten. Wieder entschieden die Chassidim demokratisch und einigten sich auf den jüngeren der beiden Brüder Rabbi David Kahn. Der ältere Bruder, Rabbi Shmuel Yaakov Kahn, gründete seine eigene Gruppe unter dem Namen Toldot Avraham Yitzchak.
Streit um die Position des Rebben gibt es nach wie vor bei den Gruppen Vishnitz (in Bnei Brak) und Satmar (New York). Dort ist bisher keine Einigung in Sicht.
Die zwei Kandidaten
Rechts im Bild Rabbi Mordechai David Unger
Rabbi Ben Zion Halberstam
Montag, September 24, 2007
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