B"H
Es ist wichtig, gleich vorab etwas klar zustellen:
Es gibt aufrichtige Christen und damit jene, die Israel wirklich helfen wollen, ohne dabei auch nur einen Hintergedanken im Kopf zu haben. All jene, die Juden ohne Vorbehalte und Hintergedanken der Mission akzeptieren können, brauchen sich hier keinesfalls angesprochen zu fühlen. In diesem Artikel geht es einzig und allein um jene fanatischen Christen, welche rigoros und teilweise in Kultform ihr Ziel verfolgen, Juden missionieren zu wollen.
Eines ebenso noch vorweg: Wer heute als Christ Geld für die Mission spendet, der sei sich ebenso darüber im Klaren, in erster Linie die Missionare selbst zu finanzieren. Und die leben nicht schlecht. Vorzugsweise in Villengegenden. Saus und Braus auf Kosten der Spender. Beim nächsten Mal sollte jeder ahnungslose Spender sich diese Tatsache einmal vor Augen führen, bevor die Euros ihren Weg in den Klingelbeutel finden.
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Wie berichtet eröffnet die internationale Anti - Missionsorganisation "Jews for Judaism" in diesen Tagen ihre erste Filiale in Jerusalem. Und das ausgerechnet im Clal - Center in der Innenstadt, in dem seit wenigen Jahren eine messianische Gemeinde von sich reden macht. Trotz vielfältiger Proteste existiert die Gemeinde nach wie vor und vielleicht ist es nicht schlecht, wenn im gleichen Gebäude nun ein Gegenpol entsteht.
Vergangenen Donnerstag gab es einen erneuten Vortrag zum Thema "Christlicher Missionare" in Israel.
25 Zuhörer waren anwesend und es kam Erstaunliches zum Vorschein, dass es mich manchmal sogar fast vom Hocker riss.
So wurde insbesondere kritisiert, dass wir selbst, die Juden, zuviel Geld von den Christen nehmen, Und zwar von solchen christlichen Verbänden, die mit ihren "gutgemeinten" Geldspenden Hintergedanken verbinden.
Zum Beispiel ist es das erklärte Ziel der Evangelisten, soviele Juden wie nur möglich zur Aliyah nach Israel zu bewegen. Zu diesem Zweck spenden sie sogar Millionenbeträge an die Jewish Agency oder die zweite Aliyah - Organisation Nefesh Be'Nefesh. Alle sollen nur kommen.
Weiterhin sind die Evangelisten der irrwitzigen Idee verfallen, die Juden in Israel später zu missionieren, denn Inhalt ihrer kranken Philosophie ist es, dass J. (der sogenannte christliche Meschiach) erst dann wiederkommt, wenn die Mehrheit der in Israel lebenden Juden an ihn glaubt.
Nur nebenbei bemerkt: Wie dämlich kann man eigentlich sein, um soetwas zu glauben ?
Seither spenden viele fundamentalistische christl. Organisationen Millionenbeträge an den Staat Israel. Die Knesset sei angeblich schon halb aufgekauft worden, denn die Knessetabgeordneten sehen keinen Widerspruch in der Annahme christlicher Spenden.
Ist es nur Ignoranz oder reine Dummheit ? Verbreiten doch gerade jene Fundamentalisten wie die Evangelisten ihre eindeutigen Ziele im Internet.
Anti - Missionsorganisationen wie Yad Le'Achim oder Jews for Judaism werden auch weiterhin eine schweren Stand haben, da unsere Ministerien diverse Spenden gerne annehmen, werden Abschiebungen christlicher Missionare immer wieder hinausgezögert.
Weiteres Beispiel der selbsternannte Noachide Vendyl Jones:
Der ehemalige fanatische texanische Christ Vendyl Jones machte bisher als "Freund Israels" von sich reden. Laut neuesten Erkenntnissen jedoch verfasst er weiterhin fanatische christl. Texte im Internet und ist in der Realität alles andere als ein treuer Freund der Juden. Was für ein Glück für uns, dass er niemals zum Judentum konvertierte.
Wer kann die angeblich ernsten Absichten vieler Nichtjuden heute noch genau deuten ? Nach außen hin wird Judentum gelebt, aber innerlich wurde das Christentum nie beiseite gelegt.
Bei dem Vortrag am Donnerstag kam es zu interessanten Aussagen und nicht wenigen Beschwerden über Missionsaktivitäten. Eine ältere Dame sprach einen interessanten Aspekt an:
"Na und, dann nehmen wir halt Geld von den Missionaren. Das heißt doch aber noch lange nicht, dass jeder spendende Nichtjude schlechte Hintergedanken hegt. Viele wollen wirklich helfen. Und außerdem kenne sie keinen Einzigen, der jemals etwas Schlechtes über die Juden sagte. Im Gegenteil, es gebe doch soviele Nichtjuden, die zum Judentum konvertieren wollen. Überhaupt sei alles nur Panikmache und die Missionare spielten nur eine geringe Rolle in Israel."
Nach der Rede der Dame stand Mina Fenton auf und klärte alle Anwesenden mit Fakten auf. Mina Fenton ist Mitglied der Nationalreligiösen Partei "Mavdal" und zugleich Jerusalemer Stadträtin. Ihren Kampf widmet sie fast ausschließlich den christlichen Missionaren. Mina Fenton hielt eine eindrucksvolle Rede, in der sie darauf aufmerksam machte, wie sehr sich Israel an die ausländischen Gelder gewöhnt habe. Missionsversuche finden heutzutage selbst in der israel. Armee statt. Angebliche relig. Clubs werben Yeshiva - Studenten zur Teinahme. Zuerst lasse man sie an den regulären Aktivitäten teilnehmen, um dann später in die Mission überzugehen.
Aus dem Publikum kamen zusätzliche Beiträge. Unter anderem gab es massive Beschwerden zu den messianischen Juden im Stadtteil Maale Adumim. Allerdings seien die Namen sämtlicher Mitglieder dieser Gemeinde den israel. Behörden bekannt.
Aber nicht nur in Israel blühen offensichtlich die Abhängigkeiten. Man schaue sich nur einmal die Realität in Deutschland an.
Da stellt sich der Stuttgarter "Landesrabbiner" Wurmser in ein Kloster und referiert über "Den jüdischen J".
Gegen gute Bezahlung versteht sich. Fragt sich nur, ob Wurmser auch die reale talmudische Story wiedergibt oder zum Wohle des Cash den Mund hält. Aber er ist kein trauriger Einzelfall. Allzu gerne schauen heute viele Juden nur auf das Geld und vergessen die Motive, die dahinter stehen.
Wir alle kamen zu der Übereinstimmung, dass nicht nur die christl. Missionare allein die Schuldigen sind. Juden wie Wurmser & Co. sind genauso mit von der Partie. Zu gerade deren Verteidigung hörte ich, dass es ja auch tolle Christen gebe und wir nicht immer an unserer eigenen "Holocaust - Vernichtungsphobie" nagen sollen.
Wer aber kann heute schon genau die Ziele auseinanderhalten ?
Wer ins Internet schaut und sich durch Sites von Missionaren oder aufrichtigen Christen liest, der weiß manchmal kaum noch, wer sich wo mit wem vermischt oder verbündet, denn zu eng liegen die Ziele manchmal beieinander.
Was wir dringend benötigen ist "jüdischer Stolz".
Frühere Generationen machten Aliyah nach Israel ohne große Begrüssungsgelder. Vielleicht sollte wir alle bereit sein, etwas mehr zurückzustecken. Wo bleibt das eigene Gewissen sich für die richtige Sache einzusetzen ? Das Gewissen scheint bei vielen schon beim Schauen auf den Barscheck verloren gegangen zu sein.
Missionskulte wie die des sogenannten Moshe Pülz werden gerne verharmlost. Negative Absichten heruntergespielt. Soetwas paßt nicht in unsere Gesellschaft und könnte womöglich potentielle Spender anhalten.
Ein absolut sekulärer Bekannter gab Folgendes zu bedenken:
Er: "Na, und. Wir nehmen das Geld und dann ? Würdest Du (ich) deswegen mit irgendwelchen absurden Strategien zum Christentum bekennen ? Würdest Du glauben, was Dir die Fundis erzählen ?"
Ich: "Nein, natürlich nicht".
Er: "So, what ?"
Ich muß zugeben, dass dies ein Argument sein könnte. Dennoch bin ich weiterhin skeptisch.
Missionare machen sich kaum an Leute wie mich heran, sondern halten sich an die Schwachen. An Juden, die von ihrer eigenen Religion keine Ahnung haben oder jene, die gerade schwere Zeiten durchmachen. Denen wird leicht etwas vorgegaukelt und wer nimmt nicht die gebotene Hilfe an ?
Mein Bekannter fügte hinzu, dass die Juden seit dem Holocaust unter der Phobie leiden, jeder wolle sie auslöschen. Da mag etwas dran sein, doch sehen wir laut Mina Fenton und anderen die negativen Resultate, die nicht auf Phobien beruhen. Oft kommen wir nicht daran vorbei, der Realität ins Auge zu schauen, denn in Jerusalem werden wir nur allzu häufig mit ihr konfrontiert.
Sicher ist, dass die Spendengelder auch weiterhin fliessen werden und auch weiterhin dankende Abnehmer finden werden.
http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/104652
Auch der Berliner Rabbiner Yitzchak Ehrenberg bedient sich:
http://www.sprachkasse.de/blog/2007/08/14/30000-flaschen-koscheres-bier-aus-sachsen/
http://chareidi.shemayisrael.com/archives5764/NSO64aifcj.htm
Sonntag, Februar 10, 2008
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Liebe Frau Woelke,
AntwortenLöschenich sehe das Fass überlaufen. Ich komme aus dem Ruhrgebiet, wir haben hier nur sehr inaktive jüdische Gemeinden und das bringt evangelikale Christen dazu, sich mit Juden zu "beschäftigen".
Eine dieser Gruppen nennt sich "Glaubensgeneration" und ich höre und lese sehr aufmerksam die Reden ihres "Pastors". Alexander Epp, der zunächst als Taxi- bzw. LKW-Fahrer gearbeitet hat, ist nun erklärter Freund des israelischen Volkes. Letztes Jahr wurde er, wenn man seinen Worten glauben schenken kann, in der Knesset empfangen und erhielt für seine Arbeit eine Ehrenurkunde (!).
Jemand, der aktiv jüdisches Leben in Deutschland zerstört, wird nach Israel geladen? Ich frage mich, haben die Herren in den entsprechenden Organen kein Internet? Können sie kein Russisch oder zumindest Deutsch lesen oder wollen sie einfach nicht hinsehen, wenn Juden aus Osteuropa sich zum Christentum bekehren lassen und im Babylon-Deutschland aufgehen?
Die Glaubensgeneration besteht hier nun seit 15 Jahren, als Ergebnis haben wir Mischehen und rege von Juden besuchte Veranstaltungen von den Kirchen.
An diesem Punkt muss die Toleranz mit den Missionaren endgültig aufhören.
Viele Grüße
Roman Gorbachov (SOLUTIX.de)
B"H
AntwortenLöschenHi Roman,
was Yad Le'Achim und Jews for Judaism immer wieder kritisieren ist die Ignoranz der Knesset und ihrer Mitglieder.
Wenn Christen Geld geben, sind sie gern gesehen und man drueckt schon einmal ein Auge zu, wenn missioniert wird. Hauptsache die Kasse stimmt.
Leider schaut die Realitaet oft so aus.
Vor allem derzeit, wo Nefesh Be'Nefesh und die Jewish Agency finanziell von evangelistischen Christen gesponsort werden, die ein eindeutiges Ziel verfolgen: Alle Juden nach Israel, damit J. wiederkommt.
Klingt daemlich, die Evangelisten glauben aber daran.
Ob Epp & Co. in der Knesset waren, entzieht sich meiner Kenntnis. Vorsicht ist aber geraten, denn viele luegen halt gerne herum und bruesten sich mit etwas.
Das Einzige, dass wir tun koennen, ist innerhalb des Judentums mehr Aufklaerung zu betreiben, damit Missionare weniger Chancen haben.
Miriam