Sonntag, Februar 03, 2008

The Rebbe went wild

B"H

Am vergangenen Erev Schabbat (Freitag Abend) suchte und überlegte ich nicht lange herum, sondern machte mich gleich nach dem Schabbatessen bei Rabbi Mordechai Machlis auf zum chassidischen Tisch der Gruppe Toldot Avraham Yitzchak. Mehr zu ihnen und den Gründen ihrer Abspaltung von den Toldot Aharon, gibt es in Kürze auf meinem chassidischen Blog.

Da bei den Toldot Aharon erneut kein Tisch des Rebben stattfand, rannte alles zu den Avraham Yitzchak und dort war es dann auch gerammelt voll. Unten bei den Männern gab es kaum noch einen Stehplatz zu ergattern. Oben bei den Frauen war etwas mehr Luft, aber ehrlich gesagt, waren mehr Gäste von außerhalb anwesend als weibliche Gruppenmitglieder. Allerdings waren nur ich es und zwei weitere Kanadierinnen, die bis zum Schluß gegen 2.00 Uhr früh durchhielten.

Rebbe Shmuel Yaakov Kahn begann erst gemächlich, steigerte sich jedoch während des Tisches in immer höhere spirituelle Dimensionen. Er nimmt alles sehr ernst, was man ihm anmerkt. Manchmal scheint er geradezu im Tanz zu taumeln, doch ist dies nur ein weiterer Beweis dafür, wie er seine Seele G - tt immer näher zu bringen versucht. Ein einmaliges chassidisches Schauspiel.

Eine Gruppe nationalreligiöser Mädels stürmte in die Frauenempore hinein und es wurde nicht lange gefackelt, sondern sich sogleich auf die anwesenden weiblichen Gruppenmitglieder gestürzt. Auf diese prasselten die Fragen nur so herein und da die Avraham Yitzchak wesentlich offener sind als ihre große Abspaltung, die Toldot Aharon, wurden alle Fragen bereitwillig beantwortet. Vor mir stand ein junges Mädchen und fragte ein älteres Gruppenmitglied, wie es denn nun mit den Hochzeiten bei den Avraham Yitzchak ausschaue.

"Ja, antwortete die Frau, man verlobe sich und nach zwei Monaten werde geheiratet".

"Was, so schnell, fragte das Mädchen zurück, da kenne man sich doch noch gar nicht."

"Bei uns wird nicht aus Liebe und all dem Firlefanz geheiratet, sondern es geht darum, eine ernsthafte aufrichtige Lebensgemeinschaft zu gründen, und da lerne man sich halt im laufe der Ehe kennen. Und überhaupt, lerne sich ein Paar, welches jahrelang ohne Trauschein zusammenlebe vielleicht besser kennen ? Das sei doch nur alles Illusion und führe zu nichts."

Ich konnte mir nicht helfen, aber dieses Argument hat etwas für sich. Dennoch käme solch eine Ehe für mich nicht in Frage.

Auf dem gestrigen Heimweg traf ich im ultra - orthod. Stadtteil Ge'ulah auf die Enkelin meiner Mea Shearim - Gastgeberin von vor mehr als einer Woche. Man vermisse mich und ich solle wieder kommen. Warum ich nicht dagewesen sei ?

Ehrlich gesagt wollte ich nicht jeden Schabbat antanzen, aber in diesen Tagen werde ich ganz sicher anrufen und mich melden. Heißt, diesen anstehenden Schabbat werde ich wieder in Mea Shearim sein.

Eine mittlerweile gute Bekannte von mir und Mitglied der chassidischen Avraham Yitzchak zieht anscheinend in dieser Woche nach Beit Shemesh. Dort haben die Avraham Yitzchak neben den Toldot Aharon schon ihren eigenen kleinen Stadtteil mit mehr als 70 Familien. Meine Bekannte meinte, dass ich nach dem Umzug unbedingt auf Besuch nach Beit Shemesh kommen solle und den Schabbat bei ihr und den Avraham Yitzchak verbringe. Was ich übrigens sehr gerne tun werde.

Mehr zu den Toldot Avraham Yitzchak hier:
http://toldosay.com/index.htm

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