Sonntag, August 03, 2008

Baalei Teshuva

B"H

Das "Baalei Teshuva - Movement" war kaum jemals so aktuell wie heute. Innerhalb der letzten Jahre kam es zu einem regelrechten Boom. Wobei nicht vergessen werden sollte, dass Religiöse genauso die Religion verlassen, um säkuler weiterleben. Dennoch übersteigen deren Zahlen weitaus nicht jene der Baalei Teshuva.

Baalei Teshuva - so nennt man allgemein jene Juden, die im späteren Verlauf ihres Lebens religiös werden.

"Teshuva machen" bedeutet wörtlich "zu G - tt zurückkehren". "Teshuva" - kommt vom hebräischen Wort "Laschuv - Umkehren, Zurückkehren".

"Baalei Teshuva" werden im Fachwörtergebrauch mit den Buchstaben "BT (Plural: BTs)" abgekürzt.

"Baalei Teshuva" ist die Bezeichnung im Plural. Ein männlicher BT wird "Baal Teshuva" und eine weibliche BT wird "Baalat Teshuva" genannt.

Besonders in Jerusalem haben sich große Yeshivot (relig. Schulen) auf das Baalei Teshuva - Movement spezialisiert. Hunderte meist junger Leute kommen alljährlich in die Stadt und suchen nach ihrer jüdischen Herkunft, nach ihrer eigenen Geschichte, nach ihrer jüdischen Identität. Andere wiederum buchen schon in ihren Diaspora - Wohnorten. Und, zu guter Letzt, kommen viele als reguläre Touristen nach Jerusalem und finden sich irgendwie in Yeshivot oder anderweitigen relig. Programmen wieder. Jeder hat dabei seine eigene Story und Erwartungen.

Innerhalb der nächsten Tage will ich auf dieses große Movement näher eingehen und mit Rabbinern sprechen, die in den BT - Yeshivot unterrichten. Darunter wird AISH HATORAH in der Jüdischen Altstadt sein. Weiterhin ein jüdisch - relig. Hostel, welches ebenso in der Altstadt zu finden ist. Rabbi Me'ir Schuster, der dieses Hostel leitet, wird sozusagen mein erstes Opfer sein.

Das Hostel arbeitet zusammen mit AISH und einer zweiten BT - Yeshiva, "Ohr Sameach". Beide hier genannten Yeshivot sind für männliche Studenten, aber ich werden mich auch im jene Seminare der Weiblichkeit bemühen. Im Vordergrund steht dabei vorerst die Yeshiva "Neve Yerushalaim".

Des Weiteren sind die geplanten Yeshivot haredische (ultra - orthod.) Institutionen. Es mag seltsam klingen, doch meiner Erfahrung nach treibt es viele Leute, die planen, relig. zu werden, ausgerechnte zu den Haredim (Ultra - Orthodoxen). Davon wiederum interessiert sich fast die Mehrheit für das chassidische Judentum. Hierbei sind nicht nur Chabad (Lubawitsch) oder Breslov gemeint, sondern genauso Satmar, Belz, Vishnitz und viele andere chassidische Gruppen. Eine Baalat Teshuva, die ich demnächst ausführlich zu ihren eigenen Gründen, warum sie relig. wurde, befragen will, meinte, dass Juden, die relig. werden, etwas Vollkommenes suchen und in den Haredim einen hohen Level an Frömmigkeit sehen, den sie bewundern. Oder anders ausgedrückt: Im nationalrelig. Movement haben sie diesen Level nicht gefunden.
Aber es soll nicht unerwähnt bleiben, dass jeder Einzelne seine Vorlieben und Charaktereigenschaften hat und sich von daher zu unterschiedlichen Richtungen mehr hingezogen fühlt. Was andererseits keineswegs bedeutet, dass die nicht von ihm gewählte Richtung schlechter sein muss.

Für viele Leser sind die ganz unterschiedlichen Ansichten über und von Baalei Teshuva sicher interessant. Wie kommt man als säkulerer Jude / frisch zum Judentum Konvertierter eigentlich dazu ? Welche Yeshiva bietet was an ? Wie verändert sich mein Leben, Bekanntenkreis, etc., wenn ich plötzlich religiös werde ? Wie bringe ich es meinen säkuleren Eltern bei ?
Andererseits: Welche Gefahren bringt meine Entscheidung, relig. zu leben, mit sich und auf was sollte man unbedingt achten ? Was raten einem andere ? Wie sollte ein Rabbiner seine Studenten auf die gravierenden Veränderungen vorbereiten ?

Fragen, die sich der Betroffene zu Beginn seines Teshuva - Prozesses meistens gar nicht bewußt ist.

Hoffentlich vermitteln die folgenden Berichte darüber ein paar neue Einblicke bzw. Gedanken.

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