Mittwoch, August 27, 2008

Der Tempelberg und kein Ende

B"H

Rabbi Moshe Tendler, einer der Schwiegersöhne der großen halachischen und leider schon verstorbenen Authorität, Rabbi Moshe Feinstein, will, dass recht viele Juden den Tempelberg besuchen. Halachisch gebe es nichts, was gegen einen Besuch spreche. Natürlich darf ein Jude bestimmte Gebiete auf dem Berg aus "Reinheitsgründen" nicht betreten. So sind, zum Beispiel, die ehemalige Azarah und das Kodesh Kedoshim, absolut verboten. Die Azarah war der Hof um das Allerheiligste und nur den Cohanim (Tempelpriester) erlaubt. Bis heute dürfen wir, die als spirituell unrein Geltenden, diese Örtlichkeiten nicht betreten, fast alles andere jedoch schon.

Die Halacha besagt, dass ein Jude nach all der unendlich langen Zeit der Diaspora ohne Tempel erst dann wieder richtig "rein – tahor" sein wird, wenn er nicht nur allein in der Mikweh (Ritualbad) geht, sondern ebenso mit der Asche einer Roten Kuh besprenkelt worden ist. Dieser Zustand wird erst wieder zu Zeiten des Meschiach eintreten. Im Judentum heißt es, dass mit dem Eintreffen des Meschiach, dieser den Dritten Tempel bauen wird. Außerdem werden der Opferdienst sowie die Tätigkeiten der Cohanim (Tempelpriester) und der Levi'im (Leviten) wieder eingeführt.

Bis dahin unterliegen wir der Halacha, diverse Orte auf dem Tempelberg nicht zu betreten. Laut vielen nationalrelig. Rabbinern und Rabbi Moshe Tendler sollen Juden jedoch auf dem Tempelberg Präsenz zeigen und nicht erst auf den Meschiach warten. Und hier kommen wir wieder auf jene Theorie zurück, die besagt, dass wir Juden durch gewisse Aktionen den Meschiach selber herbeiführen können. Um welche genauen Aktionen es sich dabei handelt, ist uns freilich unbekannt und wir können nur Vermutungen anstellen.

Dieser Tage baten der geistige Führer der litvischen Haredim (Ultra – Orthod.), Rabbi Yosef Shalom Eliyashiv, sowie der ehemalige sephardische Oberrabbiner und derzeitige geistige Führer der SHASS – Partei, Rabbi Ovadiah Yosef, den Oberrabbiner der Klagemauer (Kotel), Rabbi Shmuel Rabinovitch, die Aufgänge zum Tempelberg und überhaupt alles endlich hinreichend auszuschildern. Bisher sei das ja nicht erfolgt, bekundeten die Rabbiner missgestimmt.

Allgemein stimme ich der haredischen Richtlinie zu, die da besagt, dass wir den Tempelberg erst wieder in "reinem" Zustand nach dem Eintreffen des Meschiach betreten dürfen.

Die haredische Meinung wird von den Nationalreligiösen vehement kritisiert. Im Angesicht all der palästinensichen Geschichtslügen, müssen wir den Palis zeigen, dass wir Juden niemals auf den Tempelberg verzichten werden. Zwar stehen dort gegenwärtig noch der Felsendom sowie die Al – Aksa – Moschee, doch sobald der Meschiach eintrifft, werden diese Gebäude der Vergangenheit angehören. Des Weiteren gilt die Ansicht, dass wir, wie gesagt, durch spezielle Aktionen selber den Meschiach herbeiführen können.

Die haredische Seite besagt jedoch, unter anderem, dass wir, wie zu Tempelzeiten, den Tempelberg nur in "reinem" Zustand betreten dürfen. Und da innerhalb all der Generationen seit fast 2000 Jahren eine Unreinheit grasiert, benötigen wir in unserer Generation ebenso die Asche der Roten Kuh zur spirituellen Reinigung. Zusätzlich brachten andere Religionen diverse halachische Unreinheiten auf den Tempelberg und auch diese gelte es loszuwerden. Und hierzu kann uns nur der Meschiach unterweisen, wie genau das von statten gehen soll.

Die Antwort fällt offen aus und jeder Jude muß für sich entscheiden, ob er den Tempelberg besuchen will oder lieber doch nicht.


Hier ein Video zum Tempelbergbesuch.
In dem Video ist auch der sogenannte "Even HaSchtiah - Gründungsstein" zu sehen, von welchem aus G - tt unseren Planeten erschuf. Auf diesem Gründungsstein stand einmal das Allerheiligste "Kodesh HaKedoshim".


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