Donnerstag, Februar 05, 2009

Kommentar zu "Hart, aber fair"

B"H

Der Kommentar von RONEN zum Thema "Antisemitimus in Deutschland". Ein Kommentar, der, wie ich finde, ein Artikel sein sollte.
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RONEN:

Du sprichst mir aus der Seele, liebe Miriam.

Während ich "Hart, aber fair" im Internet gesehen habe - und ich habe mir sämtliche 75 Minuten angetan - bin ich einige Male tief schockiert gewesen. Und hätte jemand mich in diesen Sekunden ansprechen wollen, wäre ein sprachloses, leises Quitschen bestenfalls herausgekommen.

Dass Israel dem Verhältnis zwischen Deutschen und Juden im Wege steht, ist nichts neues: Jeder glaubt, dass er seine Lehren gelernt hat. Die Deutschen sagen, dass man nach Krieg und Holocaust nie wieder einen Krieg (oder Holocaust) akzeptieren könne - nie, niemals, nirgendwo auf der Welt. Wir haben aber erkannt, dass wir unser Schicksal in unsere Hände nehmen müssen, weil wir ansonsten immer und immer wieder bedroht werden. Und unsere Geschichte hat zur Genüge gezeigt, dass aus Drohen bald Verfolgung und Umsetzung folgt: Hitler hat gedroht, schriftlich sogar in "Mein Kampf" von der Umsetzung gesprochen - und es so seiner Drohung bald Taten folgen lassen.Aktueller: Raketen sind keine "Drohung", sondern "Umsetzung" von einer "Drohung", sprich Carta der Hamas. Selbstmordattentäter sind keine "Drohung", sondern "Umsetzung" einer "Drohung". Was ist mit Iran? Wer Ahminidschad als Geisteskranken abtut, tut Hitler auch als Versehen in der Geschichte ab. Auf wessen Kosten? Von allen.

Soweit: Nichts neues.

Aber: Erschreckend ist das Poltern von Ruheständlern aus Journalistik und Politik, die wahrscheinlich immer gerne Antisemiten gewesen wären, denen man es aber nicht erlaubt hat. Wäre für die Karriere möglicherweise auch nicht gut gekommen. Nun brechen sie hervor, nehmen einen längst notwendigen Schritt (Eliminierung einer weltweitanerkannten (!) terroristischen Vereinigung zum Anlass, ihr typisch deutsches Geschichtsbewusstsein (d.h.: Nie wieder Krieg, um keinen Preis mischen wir uns ein!) so in die Spitze zu treiben, dass man bereit ist vom israelisch Verübten HOLOCAUST / VÖLKERMORD am palästinensischen Volk zu sprechen.

Dass sich da nicht jemand schämt in dem gesammten Zusammenhang das Wort HOLOCAUST zu verwenden. Und noch dazu ein Deutscher, der als Stimmungsmacher oder Mediator (Journalist oder Politiker) tätig ist. Pfui. Pfui. Pfui. Lieber Herr Kinezle, lieber Herr Blüm: Aufgrund der Taten ihrer Eltern sollten sie am besten Wissen, was ein Völkermord ist. Vielleicht haben sie sich nicht genug Gedanken darüber gemacht, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind uns Juden Auschwitz anzuhängen und zu verübeln. Lassen sie es sich gesagt lassen: Aus der Mitte der deutschen Gesellschaft war der Holocaust möglich. Tiefer Antisemitismus in jedem einzelnen Unterstützter, und davon gab es viele, machten ein Betrieb Endlösung mit Millionen AKTIVEN Mitarbeitern möglich. Dass, was in Israel passiert, hat nichts mit einem Völkermord oder HOLOCAUST zu tun. Es ist das konsequente und bitter bitter bitter notwendige Erinnern an eine Drohung, die sehr schnell zu einer Umsetzung führte.

So, nun Stopp. Weil dass man muss man sich mal klar machen: Wir sprechen gerade vom HOLOCAUST! Sechs Millionen Juden, technisch-industriell abgefertigt - wie sonst nur Backwaren in einer Großbäckerei. Sechs Millionen Juden! Unschuldige Juden, unschuldige Menschen. Umgebracht: Weil sie Juden waren. Und die Gründe? Darüber wurde genug spekuliert. Auch von Deutschen selbst - in so vielen wunderbaren Theorien, als dass man für die Verdrängung nachhaltig und im Nachhinein ein wissenschaftliches Fundament schaffen muss. Psychologische Erklärungen, Generation ohne Vater, Wirtschaft am Ende ... wer will ernsthaft von sich behaupten, dass er mit irgendeiner Theorie ernsthaft erklären kann, warum Horst Schmidt aus Gelsenkirchen oder sonst wo her einen Antisemitismus in sich trug, der zum HOLOCAUST führte?!

So, jetzt zurück zur Aktualität: WO IST DER ZUSAMMENHANG?! Völkermord am palästinensischen Volk? Diskussion darüber, ob man JUDEN (es geht hier nicht um Israelis, sondern um JUDEN) kritisieren könne? Was ist das für ein Blödsinn: Warum lässt man den Mob durch die deutschen Straßen ziehen, mit antisemitischen Aussprüchen? Warum reisst man in Duisburg eine israelische Flagge abreissen - von der deutschen Polizei? Warum verzichtet man auf HARMLOSE Meinungsfreiheit? Wo sind die Millionen Deutschen, die aus der Geschichte gelernt haben? Man hört sie nicht. Stattdessen schallt es in den Straßen wieder: die Juden sind unser Unglück. Weiter: Warum lässt man einen ECHTEN Völkermord in Ruanda oder Dafur zu? Warum steigen Kienzle und Blüm auf die Barrikaden, wenn Israel nach 8 Jahren Dauerbeschuss durch Hamas-Raketen sein Schicksal in die Hand nimmt? Wo sind die Relationen? Es geht nicht gegen Israel, nein - es geht gegen Juden.

Bei allem, es geht um einen Kernpunkt: Es wird dem Judentum / Israel vorgeworfen, nichts aus dem Holocaust gelernt zu haben (zumindest nicht die deutsche Lehre) - ein eindeutiger Denkfehler. Und man sollte ergründen, was die Wurzel dieses Denkfehlers ist. Bei Kienzle und Blüm bin ich mir sicher, was es ist.

3 Kommentare:

  1. B"H

    "Voelkermord" an den Palaestinensern ?

    Die wahren Fakten aus Gaza scheint niemand zu kennen und sie scheinen auch niemanden gross interessieren.

    Ich habe vergessen wo, aber gestern las ich eine Meinung, der ich zustimme. Naemlich, dass Deutsche seit Jahren darauf warten, ihrer Schuld am Holocaust zu entfliehen. Und da kommen die Israelis gerade recht, denn sie dienen als eigene Rechtfertigung.

    "Seht her, die Juden sind auch nicht besser als wir !"

    So heisst es dann gern und schupps, schluepft man aus seiner Taeterrolle in die hausgemachte Opferrolle. Ist doch bequem, oder ?

    Natuerlich musste Deutschland nach dem Krieg umdenken, aber offenbar wurde zuviel gedacht. Heutzutage gibt es jene Toleranz, an der selbst die kleinste Kritik abprallt. Eine Toleranz, die sich als falsch erweist. So kommt es, dass dem heutigen Terrorismus keine Grenzen mehr gesteckt werden und die ach so Toleranten sich mit ihm identifizieren.

    "Denn, man muss ja schon tolerant sein !"

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  2. Das mit der Toleranz im Westen, insbesondere in England, aber auch in Deutschland, ist ein Dinge, dass man ruhig als Selbstläufer formulieren könnte. Die Gefahr von Weltfremde ist gegeben, und tut irgendwann weh. Ich erinnere an die Anschläge in London, durchgeführt von "Bildungsinländern". Offenbar wurde eine gewisse Stimmung in einem Teil der eigenen Gesellschaft "wegtoleriert". Wie auch immer: Damals schmerzte am meisten, dass ausgerechnet englische Spitzenpolitiker vor die Presse traten und bereits in der ersten Erklärung zu den Vorgängen die große Masse islamischer Engländer in Schutz nahm - weil die sind ja gewaltfrei und man dürfe nicht pauschalisieren. Erst Tage später war ein moslemischer Vertreter befähigt ein offizielles Statement abzugeben. Ein Freund erzählt mir regelmässig von in London von der Polizei "vernachlässigten" Stadtteilen, weil sie aus denen längst vertrieben sind.

    Soweit ist Deutschland bestimmt noch nicht. Aber: In Deutschland schmeckt und riecht alles doch ein bisschen anders. Schließlich ist ja der Holocaust in seiner Ausprägung eine deutsche Schöpfung. Und gerade deswegen kann man doch die deutsche Stimme als erste Stimme im Kampf gegen den Terrorismus, Fanatismus, Totalirismus, Faschismus, Islamismus, Antisemitismus, Kommunismus, Völkermord in Dafur, Vertreibung hunderttausender in Thailand, Genozid in Uganda, hunderte Massengräber in Bosnien und so weiter erwarten. Und diese Stimme müsste längst aufpiepsen, wenn es um einen Journalisten oder einen Politiker im Fernsehen, Menschenmob vor einem Reihenhaus irgendwo in Ruhrgebiet und so weiter geht.

    Ein anderer Freund, der in Deutschland lebt, meint (auf die Frage, ob meine Perspektive mittlerweile verändert sei, weil ich nicht mehr dort lebe, und ob das wirklich alles so schlimm sei): Ja, es ist schlimmer. Aber wirklich schlimm sei, dass sich niemand darüber aufregt. Er zitierte seine Großmutter, die Shoaüberlebende ist.

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  3. B"H

    Besonders von engl. Freunden bekomme ich staendig zu hoeren, dass die Moslems ueberall sitzen. Sogar im britischen Passamt. Staedte wie Brighton sollen voll in muslimischer Hand sein.
    Nicht jeder Moslem ist gleich Extremist, doch zeigt gerade das Attentat von London was in grossen Teilen der islamischen Einwanderer schlummert.

    Der Politiker Aryeh Eldad meinte gestern beim Gespraech an der HebrewU, dass in Israel gerne alle vom territorialen Kampf mit den Palis reden. Uber eines spreche die Welt jedoch nicht, naemlich dass es sich beim Islam meist um einen Glaubens - bzw. Kulturkampf handelt. Fragt sich auch in Deutschland jemand, woran es liegt, dass Tuerken und Araber (laut der Sendung REPORT) am schlechtesten in die dt. Gesellschaft integriert sind ?

    Oft scheint es mir, dass die Leute sich gar nichts mehr fragen, sondern nur noch ihrem falschen Liberalismus hinterherlaufen.

    Jahrelang propagandierten die Palis den Holocaust als erstunken und erlogen. Holocaust - Leugner erster Guete und Abu Mazen gleich vorne weg.

    Jetzt auf einmal keifen sie alle, dass sie behandelt werden wie in Auschwitz. Nur seien die Juden heutzutage die Nazis.

    Was Auschwitz ?

    Ich dachte, Auschwitz sei eine juedisch - zionistische Erfindung.
    Da wird sich Propaganda hervorgezogen, wie man es gerade braucht.

    Denkt der Westen gar nicht mehr mit.

    Als ich die dt. Berichte auf Youtube sah, erkannte ich Deutschland nicht mehr wieder. Fast neun Jahre war ich nicht mehr dort, aber es erschien mir als seien Hunderte von Jahren vergangen. Was ist nur aus dem Land geworden ?

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