Freitag, Februar 20, 2009

Yichud

B"H

Ich muss mich bei allen Lesern entschuldigen, denn als ich gestern diesen Artikel schrieb, machte ich einen gravierenden Fehler, den ich erst später bemerkte und bis jetzt nach dem Schabbat nicht in der Lage war, eine Internet - Verbindung herzustellen.

Der vorherige Titel dieses Artikels hiess "Yibum" und nicht "YICHUD". Doch wäre "YICHUD" der richtige Titel gewesen. Der Yibum existiert zwar auch, hat jedoch eine wesentlich andere Bedeutung.

Yichud also bedeutet, wie unten zu lesen, dass Mann und Frau, die nicht miteinander verheiratet sind, nicht zusammen in einem geschlossenen Raum sein dürfen.

Zum Ausgleich werde ich morgen die richtige Bedeutung des Yibum erklären.

Das kommt davon, wenn man seine Gedanken bei einem anderen Thema hat, wenn man gerade einen einzigen Beitrag schreibt. Nochmals als "Sorry" für den Fehler !



"Yichud" ist ein Thema, auf das ich in diesem Beitrag nur kurz eingehe, denn es kommt mir gerade so in den Sinn, weil ich immer wieder neu davon betroffen bin. Und meine persönlichen Erfahrungen damit will ich kurz kundtun. Mag ja sein, dass es dem ein oder anderen weiterhilft, sobald er in entsprechende Situationen gerät.

Im relig. gelebten orthdoxen Judentum ist es unüblich, dass sich eine Frau mit einem Mann, mit dem sie nicht verheiratet ist, allein in einem geschlossenen Raum befindet. Erlaubt es es nur, sobald die Beiden verheiratet sind. Auch bei nahem Verwandten wie Schwiegermutter oder die eigenen Kinder bestehen selbstverständlich Ausnahmen. Es kommt natürlich auch darauf an, ob jemand mit der Schwiegermutter allein sein will. Aber sagen wir, dass die Regelung auf verheiratete Paare und deren Kinder natürlich nicht zutrifft.

Der Grund ist ganz einfach der Anstand, denn es könnte ja der Verdacht entstehen, dass zwischen den Unverheirateten sich in einem geschlossenen Raum etwas läuft oder sich anzubahnen scheint. Selbst wenn dem nicht der Fall sein sollte, Dritte könnten die Situation in den falschen Hals bekommen.

Weiterhin sollte alles vermieden werden, um Mann und Frau, die nicht miteinander verheiratet sind, nicht in Versuchung zu führen und weiterhin ziehmt es sich einfach für eine relig. Frau, allein mit einem Mann in einerm geschlossenen Raum zu sein, mit dem sie in keiner direkten ehelichen Verbindung steht.

Nun kann man darüber diskutieren, wie es ist, wenn man gemeinsam im Auto fährt oder in einem Büroraum miteinander arbeitet. Was dann ?


Einige sagen, im Auto käme es auf die Tageszeit an und das Fahren bei Dunkelheit sei für die miteinander unverheirateten verboten. Bei Tageslicht sei das Zusammenfahren im Auto erlaubt.

Sicher kommt es bei diesen Fragen stets auf die Meinung des jeweiligen Rabbiners bzw. einer haredischen Gruppe an. Die Nationalrelig. pflegen diese Sitten ebenso und gewöhnlich lassen sämtliche Religiöse, wenn sie denn einmal in die Situation kommen, mit einer Frau, mit der sie nicht verheiratet sind, in einem Raum zu sein, die Türe einen Spalt offen. Selbst die Haustüre.

Ich treffe mich ziemlich häufig mit relig. Männern, wovon die Mehrheit haredisch ist. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich viele nach der haredischen Gesellschaft befrage. Wenn dem so ist, treffen wir uns jedesmal in irgendeinem Cafe, wo wir in der Öffentlichkeit sind und keinerlei Verdachtsmomente aufkommen. Nicht nur wegen irgendeines Verdachtes, doch will jeder relig. Jude seinen guten Ruf bewahren und nicht in Konflikte mit sich oder der Gesellschaft geraten.

4 Kommentare:

  1. Meinst du nicht eher “Yichud“?
    Yibum ist doch die sog. Schwagerehe und man macht dann “Chalitza“?

    Gut Shabbes, Rachel

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  2. B"H

    Ich habe den Fehler kurz darauf bemerkt und war erst jetzt, am Mozzaei Schabbat, in der Lage zu einer Korrektur.

    Ich bereitete den Yibum fuer eine Vorlesung vor und hatte daher beide Ausdruecke im Kopf und dann landete der falsche als hier als Beitragstitel hier.

    Schavua Tov.:-)

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  3. Anonym6:13 PM

    dazu gibt es sehr detaillierte gesetze, was möglich ist, in welcher situation und wie, mit wem etc. pp.

    das thema lässt sich eigentlich nicht auf einen "türspalt offenhalten" reduzieren.

    schavua tov!

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  4. B"H

    Jede relig. Richtung hat diesbezueglich sogar ihre eigenen Gesetze, manchmal sogar jeder einzelne Privathaushalt. Trotzdem ist es positiv, gewisse Dinge immerhin einmal anzusprechen, ohne gleich seitenweise in die Halacha zu gehen.

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