Mittwoch, Februar 04, 2009

Tu be'Shevat


B"H

Der diesjährige Feiertag Tu Be' Shevat beginnt am kommenden Sonntag abend, 8. Februar 2009. Den ganzen darauffolgenden Tag, Montag, 9. Februar, begehen wir den Tu Be' Shevat.

Der Tu Be' Shevat ist der 15. des jüdischen Monats Shevat und ein Halb - Feiertag. Wenn er nicht gerade auf einen Schabbat fällt, wird am Tu Be' Shevat ganz normal gearbeitet.
Mit Tu Be' Shevat beginnen die ersten Bäume in Israel zu blühen. Selbst wenn das Wetter noch winterlich ist.

In der Thora findet dieser Feiertag keine Erwähnung, stützt sich aber dennoch auf einen Satz in Deutoronomy 20:19: "Der Mensch ist ein Baum - HaAdam Hu Etz HaSadeh". Somit gilt der Tu Be'Shevat trotzdem als biblischer Feiertag. Außerdem wird Tu Be' Shevat mit den Abgaben von Früchten an den Tempel (Trumot und Maasrot) in Verbindung gebracht.



Traditionelles Baumpflanzen am Tu Be'Shevat


Juden werden in der Literatur oft symbolisch mit einem Baum in Verbindung gebracht. Was haben sie beiden gemeinsam ?

Wie ein Baum so muss ein Jude wachsen und für das Wachstum ist Wasser erforderlich. Wasser symbolisiert die Thora und somit kann ein Jude nur durch Thorastudium wachsen.

Im Buch Shaarei HaMoadim (von Chabad) heisst es, dass ein Jude immer mit der Quelle seines Ursprungs verbunden sein muss: mit der Thora.

Durch die Thora wächst er und trägt Früchte, welches die Einhaltung der Mitzwot sind. Am Tu Be' Shevat besteht Gelegenheit, dass Thorastudium neu aufzunehmen. Gleichzeitig gibt dieser Feiertag der Seele (Neshama) Kraft, höher aufzusteigen.

Für Rabbi Nachman von Breslov symbolisiert ein Baum Weisheit (siehe die Bäume des Lebens und des Wissens im Paradies) und er stellt die Beziehung von Himmel und Erde dar. Ein Mensch muss seine Wurzeln in dieser Welt haben, aber dabei zu G - tt aufschauen und spirituell wachsen.

Es ist üblich, am Tu Be' Shevat eine Seder abzuhalten, an der Wein oder Traubensaft getrunken und Früchte aus Israel gegessen werden. Der ARI (Rabbi Yitzchak Luria) hatte den Brauch, 15 unterschiedliche Früchte zu essen.
Granatäpfel, Oliven, Honig, Feigen, Datteln, Weintrauben und vor allem getrocknete Früchte, wie Bananen, Aprikosen oder Erdbeeren....all das wird am Tu Be' Shevat gegessen.

Fasten ist halachisch verboten und Tachanun wird ausgelassen.
Nebenbei sollte noch erwähnt werden, dass es einen Diskurs zwischen dem Haus Shammai und Hillel gab. Shammai betrachtete den 1. Shevat als Neujahrstag der Bäume und Hillel, dem wir heute noch folgen, sah den 15. Shevat als dessen an.

Montag abend und den gesamten Montag über werden bei vielen chassidischen Gruppen ganz besondere Tu Be' Shevat Seder bzw. Feierlichkeiten abgehalten. Die Gruppen Karlin - Stolin, Gur oder die Slonim hegen keine besonderen Bräuche zum Feiertag. Zwar halten sie alle ganz normal ihre Seder ab, doch das war es dann auch schon.

Dafür feiert man bei den Gruppen Kretchnif, Satmar oder bei Belz umso mehr. Bei Belz sowie bei Kretchnif geben die Rebben einen extra chassidischen Tisch. Bei Satmar folgt man dem Brauch, 18 verschiedene Früchte zu essen und vor dem Essen jeder Frucht wird "Shir HaMaalot" gesungen.

Vorab "Chag Sameach" und einen fröhlichen Tu Be'Shevat.


Tu Be' Shevat Photos aus ISRAEL











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