B"H
Im Ausland duerfte die Stadt Beit Shemesh den meisten unbekannt sein. Fast kein Tourist wuerde sich dorthin verirren. Noch vor wenigen Jahren war Beit Shemesh ein unbekanntes Nest, ca. 20 km vor den Toren Jerusalems.
Mittlerweile aber hat sich die Stadt zu hoeherem aufgerafft. Alles begann mit den Neueinwanderern aus Russland und den USA. Wobei viele Amerikaner ihre Vorteile nutzen, denn sie kommen mit Geld. Die Organisation NEFESH BE'NEFESH regelt ihnen alles incl. Jobsuche.
Neue Haeuser wurden gebaut, ganze Stadtteile sind entstanden und die High - Tech - Branche hat sich angesiedelt. Beit Shemesh schaut einer bluehenden Zukunft entgegen. Genauso uebrigens wie die Stadt Modiin, welche sich ebenso vom Kaff zu einer der beliebtesten Wohngegenden Israels verwandelte.
Schoene heile Welt also ?
Wer das glaubt, der irrt, denn in Beit Shemesh entstand ein neuer Stadtteil, der da Ramat Beit Shemesh genannt wird, und genau dort gibt es Zoff.
In Ramat Beit Shemesh haben sich viele chassidische Gruppen angesiedelt, deren Anhaenger urspruenglich aus Mea Shearim stammen.
Obwohl Mea Shearim keine architektonische Schoenheit ist, sind die Mieten immens teuer und so entschieden sich viele Chassidim fuer Ramat Beit Shemesh. Dort gibt es billigen Haeuserkauf, geringe Mieten und die Stadt liegt nahe genug an Jerusalem. Ein Pendlerparadies. Und das nicht nur fuer die Religioesen.
Zuerst wurde eine neue Bruecke gebaut, die Beit Shemesh mit Ramat Beit Shemesh verbindet. Die Bruecke geriet zum ersten Streitpunkt, denn am Shabbat fuhren nichtreligioese Juden aus Beit Shemesh durch Ramat und die Haredim fuehlten sich gestoert. Es kam monatelang zu wilden Demos.
Ein weiterer Knackpunkt ist die russische Bevoelkerung, die munter ihre unkoscheren Schweinefleischgeschaefte eroeffnete. Viele davon mussten bereits geschlossen werden.
Jetzt gibt es wieder neue Demos, denn die Haredim haengen in vielen Strassen Plakate auf, welche zum Anstand aufrufen. Die Strasse sei nur zugaenglich fuer diejenigen, welche sich anstaendig kleiden. Heisst, Maenner mit Kipa und Frauen in langen Roecken und ellenbogenweiten Shirts.
Die Stadtverwaltung wurde wild und rief die Haredim zur Entfernung der Plakate auf. Nichts geschah und die Haredim klebten fleissig neue Plakate.
Diese Woche kam die Polizei und riss die Plakate von den Hauswaenden, was wiederum zu einem Handgemenge mit den Haredim fuehrte.
Jetzt gibt es keine Plakate mehr, sondern die Haredim pinseln ihre Botschaft gleich an die Hauswaende. In knallroter Farbe.
Rache haben sie auch schon angekuendigt, denn im Herbst sind Kommunalwahlen und da soll der Buergermeister ausgetauscht werden. Vielleicht durch einen Haredi, der sich anstaendig anzieht.
Freitag, Juli 06, 2007
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