Sonntag, Juli 01, 2007

Der Fastentag am 17. Tammuz

B"H

Am Dienstag dieser Woche (3. Juli) begehen wir den Fastentag des 17. Tages im juedischen Monat Tammuz. Der 17. Tammuz war im laufe der Geschichte viele Male ein Schicksalstag fuer die Juden. So stieg Moshe an dem Tage vom Berg Sinai herab, sah, dass die Israeliten um das Goldene Kalb tanzten und zerschmetterte vor Wut die zwei Gesetzestafeln. Viele Jahre spaeter wurde die Stadtmauer Jerusalems von den Feinden ueberrannt. Eine Tragoedie, die drei Wochen spaeter in noch einer viel groesseren Tragoedie endete: der Zerstoerung beider Tempel. Im Jahre 586 vor der Zeitrechnung durch die Babylonier und im Jahre 70 nach der Zeitrechnung durch die Roemer.
Die Geschichte reiht uns eine ganze Liste mit tragischen Ereignissen auf. Eines davon geschah im Jahre 1944, wo am 17. Tammuz das Ghetto Kovno von den Nazis aufgeloest und saemtliche inhaftierte Juden in die Vernichtungslager geschickt wurden.

Der 17. des juedischen Monats Tammuz leitet eine dreiwoechige Trauerperiode ein, welche mit dem Tisha Be' Av (9. des jued. Monats Av) am 24. Juli endet. Am 9. des jued. Monats Av wurden beide Tempel zerstoert.

Der 17. Tammuz ist ein Halbfastentag, der morgens gegen ca. 5.30 Uhr beginnt und abends um 20.20 Uhr (in Israel !!!) endet. Den gesamten Tag ueber essen und trinken wir nichts. Wer fastet, der muss im Morgengebet Shacharit einige zusaetzliche Gebet einfuegen.

Ein Fastentag soll uns immer zur Teshuva (Umkehr zu G – tt) bewegen. An solch einem Tag sollten wir Thora lernen (z.B. Parashat Ki Tisa, in der es um den Bau des Goldenen Kalbes geht). Nicht, dass wir die Thora nur lernen und sie danach wie ein gewoehnliches Buch wieder zur Seite legen. Stattdessen muss die Thora verinnerlicht werden und durch die Einhaltung der Gesetze, die G – tt uns gab, erfuellen wir Seinen hoechsten Willen (Ratzon HaEliyon) und erreichen eine besondere Devekut (Naehe zu G – tt). Die Thora sollte ein Teil von uns sein, mit dem wir die Kraft haben, einen Tikun (Reparatur der Seele) fuer das Zerschmettern der Gesetzestafeln zu verrichten (Sefer HaSichot – Chabad). Ein weiteres Zeichen zur Teshuva ist das Geben von Zedakah (Spenden), so lesen wir im Buch Tanya – Iggeret HaTeshuva, Kapitel 3).

Das chassidische Buch Bnei Yissachar kommentiert, dass aus den einstigen Trauertagen 17. Tammuz sowie 9. Av in der Zukunft einmal Feiertage werden. Naemlich nach der Ankunft des Meschiach.

Halachot (Gesetze) fuer den 17. Tammuz:

a) Nichts essen

b) Nichts trinken

c) Vergnuegungen aller Art sollten unterlassen werden


Halachot fuer die kommenden drei Wochen vor dem 24. Juli (Tisha Be ' Av):

a) Es finden keinerlei juedische Hochzeiten statt.

b) Von Vergnuegungen wie Parties, Kino, Musikhoeren etc. sollte Abstand genommen werden.

Hierbei ist zu beachten, dass neun Tage vor Tisha Be ' Av noch einige weitere Halachot hinzukommen, die ich zu gegebener Zeit nennen erlaeutern werde !!!

Warum sind ausgerechnet diese drei Wochen zwischen der Zerstoerung der Jerusalemer Stadtmauer und der endgueltigen Zerstoerung der Tempel eine Trauerperiode ?
In der Zeit sind Tausende von Juden bei der Verteidigung der Tempel umgekommen. Sei es durch das Schwert des Feindes oder durch Hunger.

Hoffen wir, dass der Meschiach demnaechst kommt und der Dritte Tempel errichtet wird.

Zom Kal – ein leichtes Fasten

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