Donnerstag, Juli 05, 2007

Bekaempfung von Vorurteilen

B"H

Vor allem die chassidische Gesellschaft hat mit vielen externen Vorurteilen zu kaempfen. Da die wenigsten Leute richtige Chassidim naeher kennen, verbreiten sich stereotype Meinungen sehr schnell. Manchmal zu recht und vielmals zu unrecht.

Vor ein paar Tagen machte ich wieder einmal eine persoenliche Erfahrung solcher Art. Eine bestimmte Abteilung einer israelischen Universitaet ist sehr an meinen Berichten ueber die chassidische Gruppe Toldot Aharon interessiert. Im Ausland ist es wahrscheinlich weniger bekannt, aber in Israel gilt diese chassidische Gruppe als extrem geschlossen und von daher sind bisher kaum Details ueber ihr soziales Leben, Braeuche und interne Ansichten veroeffentlicht. Falls jemand interessiert sein sollte, geht er einmal zum Tisch, wenn ueberhaupt, und liest die wenige vorhandene Literatur.

Ich beschaeftige mich weiterhin etwas ausfuehrlicher damit, wenn nicht sogar sehr ausfuehrlich. Keinesfalls aus akademischen Gruenden, sondern aus wahrem Interesse, weil mir das Thema selbst sehr zusagt und ich die Mitglieder von Toldot Aharon menschlich sehr zu schaetzen gelernt habe.

Sonntag nun sprach ich mit einer Professorin ueber das Thema und sie kam auf die Idee, saemtliche meiner Berichte auszudrucken. Anschliessend fragte sie mich, mit wem ich denn bei der chassidischen Gruppe spreche und ich meinte, dass das halt die Frauen seien.
Was, entsetzte sich die Professorin, die Frauen von denen sind doch recht dumm. Ohne Bildung und so. Ja, glaubst du denn, dass du da etwas erfaehrst, wenn die nichts wissen ?
Meinerseits machte ich besagte Professorin auf genau jenes Vorurteil aufmerksam. Chassidische Frauen wissen mehr als du denkst und nicht jeder hat seinen Doktortitel parat, was wiederum nicht immer etwas ueber den Bildungsstand aussagt. Die von mir bisher befragten Frauen hatten alle einen guten IQ und waren keineswegs dumm. Eher im Gegenteil.

Aber die israel. Professorin ist leider kein Einzelfall, denn die Frage wurde mir schon aus der Naehe von New York gestellt. Von einem litvishen Haredi.
Schade, dass dieses Vorurteil existiert.

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