Samstag, Januar 26, 2008

Jiddischer Schabbat

B"H

Zwei von drei Schabbatessen verbrachte ich bei einer Familien im ultra - orthodoxen Mea Shearim. Die Familie kenne ich schon recht lange und sie wissen, dass ich im Internet über das Judentum und insbesondere die Chassidut schreibe. Man bat mich jedoch, keine Namen, Örtlichkeiten und Details über sie im Internet zu nennen. Dies betrifft auch alle weiteren Gäste, die bei den Schabbatessen anwesend waren.

Ich respektiere den Wunsch der Chassidim auf Privatsspähre und werde keinerlei Details bereichten, sondern nur einige Gesprächsfetzen.

Soviel sei gesagt: Ich habe einen großartigen Schabbat erlebt und viele neue Leute kennen gelernt. Allein über einige der Anwesenden könnte man ganze Romane verfassen, so interessant sind ihre Lebensgeschichten. Mit einer Frau werde ich weiterhin Kontakt halten und wir haben Adressen ausgetauscht. Ihre Story, und die ihrer Familie, ist besonders interessant, denn sie wechseln gerade von einer chassidischen Gruppe in die andere.

Frauen und Männer sassen in getrennten Räumen und so hatte ich nur Gelegenheit, mit den weiblichen Anwesenden zu sprechen. Dies fand meistens auf Hebräisch oder Jiddisch statt. Obwohl mein Verständnis des ungarischen Yiddish gewöhnlich immer hängt, hatte ich dennoch kaum Probleme und kam sehr gut mit.

Gestern Abend ging ich nach dem Schabbatessen zum Tisch der chassidischen Gruppe Avraham Yitzchak. Ich blieb etwas länger als eine Stunde und war Zeuge eines innigen Gespräches zweier jüdischer Seminarmädels aus New York und einer älteren Frau der Avraham Yitzchak. Beide Mädels sprachen etwas Jiddisch und die Frau ein wenig Englisch, und so kam es zu einem interessanten Gespräch in zwei Sprachen, in dem es um die Kleidung der männlichen Mitglieder der Gruppe ging. Wer behauptet, die sogenannten extremen Gruppen geben keine Auskünfte oder ziehen sich von allen Leuten zurück, der erlebte gestern das Gegenteil.

Was ich aber immer wieder feststelle ist, dass die Chassidim sich sofort "öffnen", sobald jemand Jiddisch spricht und sich in der jüdischen Religion bzw. der Chassidut hervorragend auskennt. In dem Moment springt sofort eine Funke über und es kommt zu Gesprächen.

Alle waren froh, dass der Rebbe der Toldot Avraham Yitzchak wieder einen Tisch gab. Wochenlang war er im Ausland gewesen. Der Rebbe war bester Laune und stimmte seine Chassidim kräftig beim Singen an.


Der Rebbe der Toldot Avraham Yitzchak, Rabbi Shmuel Yaakov Kahn

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen