Sonntag, Mai 25, 2008

Nur G - tt allein

B"H

Es dürfte hinreichend bekannt sein, dass Juden nur an einen einzigen alleinigen alles beherrschenden und erschaffenden G - tt glauben. Niemand steht neben Ihm, selbst wenn es aus der Thora, dem Talmud oder der Kabbalah machmal so erscheinen mag als seien die Engel in gewisser Hinsicht eine Art Repräsentanten oder "Ratgeber". Hierzu jedoch stimme ich auf ganzer Linie dem chassidischen Meister, dem Baal Shem Tov (ca. 1700 - 1760) bei, der da kommentierte, dass die Engel keinerlei eigene Persönlichkeit besitzen (siehe auch Talmud), sondern einzig und allein eine Metapher für G - ttes unterschiedliche Kräfte sind, mit denen Er handelt.

In der Mischna (G - ttes mündliches Gesetz gegeben an Moshe am Berg Sinai) im Talmud Traktat Avodah Zarah (Götzendienst) 54b wird von nichtjüdischen römischen Philosophen an einige Rabbiner die Frage gerichtet, warum G - tt selbst denn nicht jede Form des Götzendienstes einfach vernichtet. Wieso läßt Er die Anbetung anderer Götter überhaupt erst zu ? Soll Er doch lieber die Menschheit davor bewahren und ihnen nur noch die Chance gibt, an den einen richtigen G - tt zu glauben. Wäre das nicht logischer ?

Die Antwort in der folgenden Gemara (rabbinische Diskussionen) ist eindeutig: Warum sollte G - tt etwas zerstören, was die Welt zur Existenz benötigt ? Immerhin beten viele Götzendiener die Sonne, den Mond oder die Sterne an; sollte G - tt also demnach wegen ein paar Verrückten die ganze Welt vernichten ? G - tt zieht es lieber vor, die Welt nach ihren natürlichen biologischen Regeln existieren zu lassen und besagte Götzendiener werden später von Ihm bestraft.

Oder nehmen wir einen anderen etwas absurden Fall als Beispiel:
Soll G - tt demzufolge eine Ehefrau, die ihren Gatten betrügt, nicht schwanger werden lassen ?

Auch in diesem Fall ist es G - ttes Wille, die Welt gemäß ihrer Naturgesetze existieren zu lassen, und Menschen, die gegen etwaige Vergehen verstossen, müssen später die Verantwortung dafür tragen.

Zusätzlich ist alles wieder eine Frage des "Freien Willens", den wir laut dem Judentum haben. Das jüdische Konzept des "Freien Willens" besagt, dass jeder Mensch auf dieser Welt eben diesen "Freien Willen" besitzt und entscheidet, was für ein Leben er führen möchte. G - ttesfürchtig oder das Gegenteil, gut oder das Gegenteil, ehrlich oder das Gegenteil, etc.

Und wo wäre dann wieder unser Freier Wille, wenn es nur den einen alleinigen G - tt gebe. Wo bliebe unsere Möglichkeit zu wählen ? Wählen zwischen dem Götzendienst und dem einen alleinigen G - tt.

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