Montag, September 07, 2009

Beschreibung von G - tt

B"H

Im Judentum ist G - tt EIN EINZIGES allumfassendes perfektes ewiges Wesen, welches weder Zeit, Raum noch Grenzen kennt. Nichts ist G - tt unbekannt noch ist Er in irgendeiner Form eingeschränkt.

Weiterhin sind in ihm zehn Charaktereigenschaften vorhanden, welche Seine Handlungsweisen (gütig, gerecht, strafend, etc.) ausdrücken. Diese Attribute (Charaktereigenschaften) werden in der Kabbalah auch Sefirot genannt. G - tt ist ein einziges Wesen, welches jedoch unterschiedlich handelt. Im Prinzip läuft dies bei uns genauso ab. Sind wir gnadenvoll, bleiben wir ein und dieselbe Person und verwandeln uns nicht in zwei verschiedene Personen.

Christen jedoch sehen G - tt als Trinität, eine Theologie, die laut Rabbi Tuvia Singer, erst ca. im 4. Jahrhundert konzipiert worden ist. Juden, die sich in ihrem Glauben auskennen, können dem christlichen Konzept nur ein Schmunzeln abringen, denn wie sollte ein unendliches Wesen wie G - tt in einen menschlichen Körper auf die Erde steigen, irgendwie die Menschheit retten wollen und am Ende landet G - tt auch noch am Kreuz. Ganz zu schweigen von all dem Wirbel zwischendurch. Und am Kreuz sagte J.: "Eli, Eli, lama asavtani". Der aramäische Ausspruch: "Mein Gott, mein Gott, warum hast DU MICH verlassen".
Hier spricht also G - tt zu sich selbst und fragt auch noch, warum dieser ihn verliess.
Heutzutage würde man das Schizophrenie nennen. Damals wohl auch, aber kann schon sagen, ob all das tatsächlich so passiert ist.

Der Rambam (Maimonides, 1135 - 1214) gibt eine "kleine" Beschreibung G - ttes in seinem "Moreh Nevuchim - Führer der Unschlüssigen". Hervorzuheben sei, dass gerade der Rambam die christliche Religion als nichts anderes als GÖTZENDIENST betrachtet und keinerlei Verständnis für sie aufbringt (siehe "Mischna Thora - Hilchot Avodah Zarah). Mit seinem "Moreh Nevuchim" beabsichtigte der Rambam die Juden vor dem Götzendienst zu warnen.

Im "Moreh Nevuchim" (1:58) beschreibt er G - tt folgendermassen:

Nie und nimmer gibt es auch nur die kleinste Imperfektheit in G - tt zu finden. … G - tt ist kein lebender Körper; G - tt hat überhaupt keinen Körper (und ebenso keine Form). Es besteht keinerlei Ursache, welche G - tt erschuf. G - tt ist ein Wesen, deren inneres Wesen Er selbst ist. Ebenso aber fliessen andere Existenzen (Seine Charaktereigenschaften) von Ihm. Nicht jedoch so wie die Hitze von einem Feuer oder das Licht der Sonne. Wegen dieser Idee sagen wir über Ihn, Er sei mächtig und allwissend. Die Absicht, G - tt derlei Charaktereigenschaften zuzuschreiben besteht darin hervorzuheben, dass Er weder kraftlos noch ignorant noch unaufmerksam noch nachlässig ist.

Was der Rambam hier beschreibt ist, dass ein einziges formloses Wesen, welches wir mit unserem menschlichen Verstand nicht zu erfassen in der Lage sind, sämtliches Dasein anhand seiner Charaktereigenschaften erschuf und die Welt damit auch weiterhin am Leben erhält.

Der Rambam fragt, wie denn wir mit unserem Intellekt Ihn erfassen können. Ein Wesen (G - tt) ohne materielle Existenz. G - tt, dessen Existenz (für uns Menschen) notwendig ist, der jedoch keine Ursache besitzt und der perfekt ist. Wobei wir mit unserem Menschenverstand gar nicht die weite Brandbreite des Wortes "perfekt" erfassen. Wie können wir die Perfektheit von G - tt erfassen, wenn wir G - tt nicht erfassen. G - ttes Intellekt ? Seine Weisheit ?
Wie sollen wir diese Charaktereigenschaften erfassen, wenn G - tt diese erst erschaffen musste als Er die Welt erschuf ? Vor dem Erschaffungsprozeß gab es Attribute wie "Weisheit" oder "Intellekt" nicht.

Das Einzige, was wir tun ist zu erfassen, dass es irgendwie / irgendwo einen G - tt gibt. Diesen G - tt stellen uns jüd. Quellen sowie G - tt selbst in der Thora anhand von Symbolen und Charaktereigenschaften dar. Ohne diese bildliche Darstellung, wären wir Menschen nicht imstande, G - tt auch nur annähernd zu erfassen. Um den Erschaffungsprozess darzustellen, bedienten sich jüdische Gelehrte der bildlichen Symbolsprache. Genauso wie G - tt Sich uns in der Thora beschreibt. Die große Gefahr besteht darin, diese Symbolsprache wörtlich zu nehmen und zu glauben, G - tt habe einen Arm, Er spreche, Er denke, Er sei zornig. Keine dieser menschlichen Eigenschaften trifft auf G - tt zu. Wir dürfen nie aus den Augen verlieren, dass hier mit Symbolen agiert wird, die jedoch nichts mit dem formlosen perfekten Wesen namens G - tt etwas zu tun haben. Er wird uns in dieser Form beschrieben, damit unser Verstand einen Anhaltspunkt besitzt. G - ttes inneres Wesen selber bliebt dennoch weiterhin unfassbar und unbegreifbar.

G - tt besitzt viele symbolische Eigenschaften, doch all diese machen EIN GANZES aus. Seine Eigenschaften sind nicht von ihm trennbar. Der Talmud Traktat Chagigah warnt davor, zu einer dieser Eigenschaften (Sefirah) zu beten und diese als eine eigene Identität zu betrachten. Wer dies tut, bediene sich des Götzendienstes !

G - tt und Seine Attribute sind EINS und nicht voneinander trennbar.

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