Dienstag, September 15, 2009

Maimonides über "Teschuva"

B"H

Eines der berühmtesten Werke des Rambam (Maimonides, 1135 - 1214) ist die "Mischna Thora", in welcher sämtliche Halachot erklärt werden; bis hinein in das messianische Zeitalter.

Da wir am Freitag abend außer dem Schabbat auch das jüdische Neujahrsfest Rosh HaShana begehen, hier einige Ideen des Rambam zur Teschuva (Umkehr zu G - tt). Wie wir wissen, sind Adam und Eva (Chava) an diesem 1. Tischrei erschaffen worden. G - tt richtet die Welt an Rosh HaShana; Juden und Nichtjuden genauso wie die Welt selbst. Wir alle sollten vor dem Fest Teschuva begehen und am Festtag selbst G - tt um Gnade und Vergebung bitten.

Solange wir Juden keinen Tempel haben, gibt es keine andere Art der Versöhnung außer Teschuva (Umkehr zu G - tt). Siehe "Mischna Thora - Hilchot Teschuva" 1:3.

Zu Tempelzeiten wurden Opfer gebracht und wer aufrichtig um G - ttes Gnade bat und seine Vergehen eingestand, dem wurde vergeben. Heutzutage haben wir keinen Tempel; jedenfalls nicht solange, bis der Meschiach kommt und den Dritten Tempel baut.
Ohne Tempel dürfen Juden keine Opfer darbringen und die Teschuva erfolgt einzig und allein durch Gebete, Einsicht und dem Vorhaben, in der Zukunft alles besser zu machen. Ferner gehört die Einhaltung der Mitzwot (Thoragesetze) ebenso zum Teschuvaprozess mit dazu.

Der Rambam bestimmte in der Mischna Thora (Hilchot Beit HaBechirah, 2:4), dass Juden Opfer bringen dürfen, sobald der Tempelaltar auf seinem vorgeschriebenen Platz "in Betrieb" genommen wird. Obwohl der Tempel nicht stehen muss, auf dem vorgeschriebenen Altar jedoch könnte geopfert werden. An dem Platz, an welchem der ursprüngliche Tempelaltar stand. Geopfert in der halachisch vorgeschriebenen Form.

Eine Tieropferung aber war noch lange nicht die Garantie für die Vergebung G - ttes. Man muss schon seine absichtlichen oder unabsichtlichen Missetaten aufrichtig bereuen und Besserung geloben. Ansonsten lehnte G - tt das Opfer ab.

16 Kommentare:

  1. Anonym9:24 PM

    Und der vorgeschriebene Platz, der ist natürlich genau innen drin im Felsendom, nicht wahr, und alles andere wäre nicht akzeptabel, obwohl in den alten Zeiten an ganz verschiedenen Stellen geopfert wurde? Das ist alles nur Sturheit aus politischen Gründen, und ihr macht euch in Israel damit selber das Leben schwer.

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  2. B"H

    Ich bin mir nicht sicher, ob der ehemalige Altar im Felsendom liegt. Der Altar, der sich einmal am Eingang des Allerheiligsten befand und auf dem die Ketoret geopfert worden ist, befindet sich hingegen im Felsendom.

    Was sollen wir denn machen ? Auf den Tempelberg steigen und opfern ?
    Na, dann wird erst etwas los sein ... :-)

    Es gibt zweierlei Meinungen:

    Viele Nationalrelig. sagen, wir sollen auf dem Tempelberg Praesenz zeige.

    Haredim hingegen meinen, wir muessen erst auf den Meschiach warten, denn derzeit befinden wir uns alle im koerperlichen sowie spirituellen Unreinheitszustand, welcher, u.a., nur mit der Asche der Roten Kuh beseitigt werden kann.

    Die Frage ist, wie man opfern soll, wenn man unrein ist.

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  3. Anonym10:29 PM

    Die Frage wird dann erst einmal sein, ob man überhaupt wieder Tieropfer bringt, wenn es den Tempel wieder geben wird.
    Ohne die Asche der roten Kuh geht sowieso nichts. Und wie diese Kuh aussah etc. kann eh nur der Maschiach beantworten. Damit hat sich das Thema eh erledigt. ;))

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  4. B"H

    Im Dritten Tempel werden wieder Tieropfer erbracht. Unter anderem beschreibt der Rambam in seiner "Mischna Thora" dieses Verfahren sehr ausfuehrlich.

    In Jerusalem gibt es eine Yeshiva, welche die genauen Halachot fuer die Tempelzeit mit dem Meschiach zusammenstellt.

    Ich bin mir nicht sicher, doch im Talmud ist beschrieben, was genau alles zusammen mit der Bundeslade verschwand. Wer die Bundeslade findet, der findet darin ebenso den Stock des Aharon oder einen Teil des Manna aus der Wueste. Kann sein, dass etwas Asche der Roten Kuh auch dabei ist.

    Ansonsten beschreibt der Talmud Traktat PARA wie die Rote Kuh aussah. Ebenso stuetzt sich der Rambam darauf.

    Sie sah eigentlich genauso aus wie jede andere Kuh, nur hatte sie rotes Fell.
    Halachisch darf das Fell kein einziges Haar, was nicht rot ist, besitzen.
    Manchmal glaubt man in Israel eine Rote Kuh gefunden zu haben. Viele Kuehe waren tatsaechlich rot, doch enthielten sie zusaetzlich anderweitige Fellfarben und waren somit nicht koscher.

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  5. Anonym11:20 PM

    Ich meinte eher, dass man das nicht mehr wegen der Tiere durchsetzen kann und wird. Ich möchte es persönlich nicht.

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  6. B"H

    Meinst Du damit den Tierschutz ?
    Falls ja, Israel ist nicht Deutschland, wo alles so furchtbar ernst genommen wird. Nichts gegen den Tierschutz, aber manchmal nehmen ihn die Leute ernster als die Menschen zu schuetzen !

    Genau genommen wird ein jeder nach der Ankunft des Meschiach auf einem hohen spirituellen Level sein. Nicht, dass ein jeder die Tiere nur so hinrichtet, doch wird es Opferungen geben. Genauso wie zu frueheren Tempelzeiten, wobei das Chatah (Suehneopfer) jedoch wegfallen wird, denn es wird niemand mehr suendigen.

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  7. Anonym11:33 AM

    "Sie sah eigentlich genauso aus wie jede andere Kuh, nur hatte sie rotes Fell.
    Halachisch darf das Fell kein einziges Haar, was nicht rot ist, besitzen."

    Miriam, das ist Mystifizierung. Vollständig rote Kühe gibt es nicht und hat es nie gegeben. Die rote Kuh von damals hat vermutlich so ähnlich wie diese Rinder ausgesehen:

    http://www.natpa.de/artikel_8682.html

    Und so eine könnt Ihr problemlos immer noch finden in Hessen auf dem Vogelsberg, wo man sie wahrscheinlich sogar zu einem recht fairen Preis erwerben kann.

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  8. B"H

    Es war keine Mystifizierung, sondern Realitaet. In Israel gab es in der letzten Zeit einige Rote Kuehe, doch stets mit ein paar Fellhaaren anderer Farbe.

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  9. Anonym4:20 PM

    Gibt es Bilder von diesen Kühen, und wurde jemals erwähnt, um welche Rinderrasse es sich dabei handelt? Nein? Dann gehe ich davon aus, daß es nur eines der üblichen Gerüchte ist.

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  10. B"H

    Die Thora und der Talmud sin kein Geruecht !

    Seit Moshe wurden, ich glaube es waren neun, Rote Kuehe verbrannt. Einige davon zu Tempelzeiten auf dem Oelberg.

    Die Prozessionen dorthin und das Verfahren ist genauestesn im Talmud beschrieben. Die Thora (Parashat Chukkat) weist uns an, die Asche der Roten Kuh zur spirituellen Reinigung zu verwenden.

    Es gibt Bilder im Internet; von Roten Kuehen, die jedoch gemaess der Halacha nicht koscher genug waren.

    Wie kannst Du Dir anmassen, derlei Behauptung aufzustellen ? Nur weil Du auf einer Zooseite geblaettert hast ?
    Besonders in der Antike und davor gab es Tiere, die wir heute gar nicht mehr kennen. Unter anderem auch jenes, aus dessen Fell Moshe eines der Daecher des Mischkans (Tabernakel) herstellte: Das TACHASH !
    Bei dem Tachash koennte es sich um ein Seetier gehandelt haben. Spaeter raetselten Kommentatoren, ob dieses Tier nicht einzig und allein fuer Moshe und das Tabernakel erschaffen worden war.

    Ferner verwendete Koenig Salomon den "Shamir" zum Zuschneiden der Tempelsteine. Bei dem Shamir handelte es sich anscheinend um einen kleinen Wurm mit ungehoerigen Kraeften. Dieser verschwand nach der Zerstoerung des 1. Temepls.

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  11. Anonym9:54 PM

    Die Gerüchte bezogen sich nicht auf Tora und Talmud, sondern auf deine Behauptung, daß es in der letzten Zeit angeblich einige rote Kühe in Israel gab. Und ja, ich maße mir tatsächlich an, für eine solche Behauptung einen Beweis zu verlangen, wie ich mir auch anmaße, alles zuerst kritisch in Frage zu stellen, statt einfach wie irgendein Christ alle möglichen Geschichten zu glauben. Ansonsten suche ich keinen Streit mit dir, schon gar nicht jetzt, wo Rosh HaShana nicht mehr weit ist. Diesen Kommentar wirst du, so wie ich dich kenne, natürlich wieder nicht veröffentlichen, aber immerhin wirst du ihn lesen, und das reicht mir auch schon.

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  12. B"H

    Auch Rosh HaShana schuetzt vor dummen Kommentare nicht !

    Vielleicht solltest Du Dich besser erkundigen, bevor Du wild drauflos behauptest. In den 90iger Jahren wurden einige Rote Kuehe in Israel gesichtet, doch jedesmal als halachisch nicht ausreichend disqualifiziert.

    Hier einer der letzten Faelle:

    http://www.templeinstitute.org/archive/red_heifer_born.htm

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  13. "Im Dritten Tempel werden wieder Tieropfer erbracht. Unter anderem beschreibt der Rambam in seiner "Mischna Thora" dieses Verfahren sehr ausfuehrlich."

    Letztendlich war der Rambam aber auch kein Prophet ;)

    Ich glaube nicht, dass es wieder Tieropfer geben wird und wenn doch, dann nur für kurze Zeit als Zeichen der Wiederherstellung des g'ttlichen Israels.

    Die Zerstörung des Tempels war zwar eine schmerzhafte Erfahrung und G'tt möge bald einen neuen Palast errichten, doch der Verlust des Tempels hat bei uns eine geistige Zäsur bewirkt, die man in ihrem Resultat positiv bewerten muss. Das persönliche Gespräch mit G'tt, das vom Herzen kommende Gebet hat für den Einzelnen doch viel mehr zu bieten - lässt ihn näher zu G'tt rücken.
    Im Opferdienst sehe ich persönlich ein Entgegenkommen G'ttes an unsere Vorväter, die handfeste Rituale brauchten. Für G'tt macht das letztendlich wohl keinen Unterschied: Ob Opfer oder Gebet - wichtig ist, dass wir uns zu ihm wenden.

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  14. B"H

    Der RAMBAM saugte sich seine Aussage nicht einfach so aus den Fingern, sondern stuetzt sich, u.a., auf die Aussagen der messianischen Zeit im Talmud Sanhedrin.

    Sobald es einen Dritten Tempel gibt, werden die Tieropfer wieder eingefuehrt werden; genauso wie der Dinest der Cohanim und Levi'im.
    Es ist nicht so, dass einfach ein Tier geopfert wird, sondern vielmehr gibt es kabbalistische Gruende fuer das Verfahren.

    Das personeliche Gespraech, dass von Herzen kommt, gab es auch schon waherend der Zeit der Tieropfer. Es war keinesfalls so, dass erst durch das Korban eine Beziehung aufgebaut worden ist. Das waere eine Missinterpretation des eigentlichen Opfersinns.

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  15. Anonym12:14 AM

    Ich habe schon einige orthodoxe Rabbiner vernommen, die nicht denken, dass man Toeropfer wieder einführen kann und wird.

    Rambam war ja weder ein Prophet noch der Maschiach.

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  16. B"H

    Es bestehen Quellen in verschiedenen Midrashim, dass geopfert werden wird oder auch nicht. Das orthodoxe Statement lautet, dass die Opferungen wieder eingefuehrt werden, nur wissen wir nicht bis zu welchem Grad.

    Zum Beispiel wird es das Chatat (Suehneopfer) nicht mehr geben, denn es wird niemand mehr suendigen. Andere, wie das Olah werden allerdings schon erfolgen.

    Die Antwort darauf wird erst der Meschiach bringen.

    Zum Rambam: Ich glaube, dass viele, die sich nicht eingehend mit dem Rambam auseinandersetzen, dessen Bedeutung unterschaetzen. Immerhin war er es, der die Mitzwot deutete und die "Priciples of Faith" zusammenfasste.

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